Auch 2021 ließen in den USA die Zuschauerzahlen bei den CMA Awards nach
Das weiter nachlassende Interesse an der "größten Nacht der Country Music" fällt auch 2021 auf, wenn auch der Verlust im Vergleich zu den Vorjahren deutlich geringer ausfällt. Die Preisverleihung in Nashville, Tennessee wurde auf dem amerikanischen Fernsehsender ABC (American Broadcasting Company) live übertragen und von Luke Bryan moderiert. Die großen Namen der Szene von Luke Combs bis Christ Stapleton sorgten bei der Zeremonie eher mit einem Publikum ohne Masken für Diskussionen.
Dass nach der Preisverleihung, bei der sich das "best and brightest of country music" die Ehre gab, erneut die Corona-Pandemie ein großes Thema der Medien ist, lässt bereits erahnen, dass die Zuschauerzahlen keine Rekorde brachen. Mit einigen Diskussionen verbunden, entschieden sich die Veranstalter, dass die Zuschauer der Zeremonie, die live bei ABC übertragen wurde, keine Masken tragen müssen. Um einen Vergleich mit der Situation hierzulande herzustellen: Der Sieben-Tage-Mittelwert an Erkrankungen liegt in Nashville, Tennessee aktuell bei 82. Ob unter diesen Gegebenheiten die Durchführung der Show so tragbar und gerechtfertigt ist, muss sicherlich an anderer Stelle beurteilt werden. Es fiel jedoch auf, dass sich die ersten Meldungen über den Abend eben dieses Thema in den Fokus rückten.
Ein weiteres Problem ist, dass die US-Medien jetzt im Nachhinein eher über den (gelungen) Auftritt der R&B und Soul-Sängerin Jennifer Hudson, als über die aufgetretenen Country-Sänger sprechen.
In puncto der Preise darf sich Luke Combs über den CMA Award als Entertainer des Jahres freuen, während Carly Pearce Sängerin der Jahres wurde. Christ Stapleton wurde Sänger des Jahres. Über die gesamten Gewinner berichtete CountryMusicNews.de bereits. Neben den verliehenen Preisen stellt sich für den Sender die Frage, ob sich der Abend und damit die Live-Übertragung aus Sicht der Einschaltquote gelohnt hat. Keine einfache Frage, denn seit 2019 fallen die Zahlen bei den CMA Awards ständig.
Noch vor der Pandemie wollten 11,27 Millionen Zuschauer den Abend verfolgen, während 2020 die gemessenen Zuschauer auf 7,1 Millionen fielen. Gleichermaßen drastisch fällt der errechnete Prozentsatz an Zuschauern zwischen 18 und 49 Jahren. Dieser fällt bereits seit 2017 stetig von damals 3,2 Prozent über 2,1 Prozent (2018), 2,0 Prozent (2019) auf zuletzt 1,1 Prozent. Immerhin konnten wohl die 1,1 Prozent in dieser Kategorie gehalten werden, wobei erwähnt werden muss, dass je nach Quelle die Zahlen leicht variieren. Insgesamt sollen die Preisverleihung am 10. November 2021 bei ABC 6,56 Millionen Zuschauer gesehen haben. Die genannten Zahlen erschienen beim Branchendienst Deadline, während das Portal ShowBuzzDaily von einem Prozentsatz von 1,12 und einer insgesamten Zuschauerschaft von 6,83 Millionen spricht.
Ist die Zeit der großen Preisverleihungen vorbei?
Die CMA Awards sind in keiner Weise die einzige Preisverleihung, die Probleme mit Einschaltquoten hat. Über die gesamte Branche verteilt sinken sukzessive die Zahlen. Die Oscars, als größte Gala der Filmbranche, begeisterten 2018 noch 26,5 Millionen Zuschauer. 2021 zog die Übertragung der goldenen Statuen nur noch 9,85 Millionen Fernsehende an. Bei den Grammys sinkt der Zuschauerwert seit 2019, also noch 19,9 Millionen Zuschauer begeistert werden konnten. In diesem Jahr ist auch diese Veranstaltung wohl auf dem endgültigen Boden der Tatsachen mit lediglich 8,8 Millionen Zuschauern angekommen. Die Liste der schwächelnden großen Galen ließe sich an dieser Stelle noch mit den Golden Globes und anderen prominenten Veranstaltungen fortführen, der Trend geht jedoch stets in dieselbe Richtung. Doch um bei den aktuellen Zahlen, denen der CMA Awards, zu bleiben, zeigt sich auch, dass die allgemeine Situation bei den Sendern Stirnrunzeln auslöst.
Am Mittwoch, dem 10. November 2021, bot CBS das Format "Survivor" und konnte 5,55 Millionen Zuschauer an Land ziehen, während NBC mit "Chicago Med" 6,45 Millionen Rezipienten erreichte. FOX stürzte mit "The Maske Singer" und 3,96 Millionen Zuschauern in die Bedeutungslosigkeit des Mittelmaßes. Zusammengefasst kann der Live-Abend bei ABC also als stärkste Leistung des Primetime-Abends gekrönt werden. Ob also die Zeit der großen Galen oder schlicht die Zeit der grandiosen Einschaltquoten vorbei ist, dürfte eher zur Frage stehen.
Sollte die Gala hierzulande tatsächlich bei RTL Up ausgestrahlt werden, bleibt es abzuwarten, wie sich die Einschaltquoten der CMA Awards 2021 entwickeln.