Drake White der perfekte Einheizer
Mit dem Glockenschlag um 20:00 Uhr betrat Drake White mit seiner Band The Big Fire die Bühne. Gleich bei den ersten Takten wird dem Besucher klar, dass heute Spaß und gute Laune angesagt. Der Country-Sänger aus Alabama präsentiert in einem vollen 45-Minuten-Set die Songs aus seinem Debüt-Album "Spark", aber auch Cover-Versionen, wie zum Beispiel James Browns "I Feel Good".
Wie viel Spaß Drake White hatte, wird an seinen humorvollen Äußerungen klar. So sagte er, dass einige Leute behaupten er tanze wie ein Spastiker, was ihm allerdings nicht davon abhielt auf der Bühne zu tanzen und tatsächlich hat man bei einigen Beinstellungen überlegt, wie diese ohne Schmerzen physisch möglich gewesen sind. Das Publikum hatte sichtlich Spaß an dem Auftritt von Drake White und am Ende des Abends wird sich der ein oder andere Besucher gefragt haben, wer hatte eigentlich mehr Spielfreude an diesem Abend - Drake White oder Darius Rucker.
Entsprechend der gelösten Atmosphäre auf und vor der Bühne betrat nach einer halbstündigen Pause Darius Rucker, schlicht in Jeans und T-Shirt gekleidet, die Bühne. Er ist trotz seines Mega-Erfolges bodenständig geblieben. Ein Star zum Anfassen, der Musik arbeitet. Und der ehemalige Hootie & The Blowfish-Sänger hat jede Menge Spielfreude mit nach Hamburg mitgebracht.
Darius Rucker ist live besser als auf Platte
Es geht los ohne großen Anlauf. Die Band winkt in die Menge, schnallt sich die Instrumente um und feuert die ersten Songs in die Menge. Dabei fallen vor allem die Stücke seines aktuellen Albums positiv auf. Das rockige "LighterUup" etwa kommt live wesentlich frischer und mitreißender daher als in der Studio-Version.
Das gilt auch für viele der übrigen Songs, die heute zum Einsatz kommen. Dies hier ist eine Live-Band, die sich auf der Bühne den Raum und die Zeit nimmt, die die Songs brauchen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Eine Gang aus rebellischen Virtuosen. Besonders stark kommt "True Believers", in dem sich der Sänger aus South Carolina zu stimmlicher Höchstleistung hochschraubt und das rührende "It Won't Be Like This For Long", dessen Killer-Refrain Herzen immer wieder Knie erweichen lassen kann.
Ab der Mitte des Sets kommen dann auch Songs aus der Hootie-Äre zum Einsatz. "Hold My Hand" und "Hold My Hand" werden besonders frenetisch aufgenommen. Aber auch "Only Wanna Be With You" weckt Erinnerung an die goldene Zeiten dieser Band. Darius Rucker singt den Song mit einem breiten Lächeln - und das Publikum frisst ihm aus der Hand. Wie groß die Spiellaune der Band ist, zeigen auch die vielen Cover-Versionen, die heute zum Einsatz kommen. Mit Leichtigkeit machen Rucker & Co. sich den Blackstreet-Song "No Diggity" zu eigen. Dasselbe gilt für "Friends In Low Places" von Garth Brooks, bei dem alle Besucher des Mojo-Clubs textsicher mitsingen und "Purple Rain" von Prince, das den schweißtreibenden Abend nach rund 100 Minuten denkwürdig beschließt. Der Rest ist Jubel und Glückseligkeit.
Junge, komm bald wieder...
Darius Rucker ist nicht nur ein exzellenter Sänger und Songschreiber, sondern auch ein sympathischer Frontmann. Im Hamburger Mojo Club zog er alle Register - und hinterließ ein begeistertes Publikum. Bleibt nur zu hoffen, dass er schnell wiederkommt.