Dabei gelingt The Wild Feathers etwas, was nicht alle Bands schaffen. Nämlich den Spagat zwischen angenehm rhythmischen Klängen, flotten Beats und krachenden Gitarrensoli. Erfahrung haben sie auf jeden Fall. The Wild Feathers bestehen bereits seit 2010. Für ihre Alben lassen sie sich genügend Zeit. 2013 veröffentlichten sie ihr erstes Album, drei Jahre später dann ihr Zweites. Kurz danach kam ihr Live-Album "Live at The Ryman", welches auch bei CountryMusicNews.de hoch bewertet wurde. Die Jahrelange Zusammenarbeit spürt man. Jeder einzelne Song von "Greetings from the Neon Frontierr" versprüht blindes Verständnis von den Bandmitgliedern und der Musik, welche sie zusammen produzieren.
The Wild Feathers: Typische Instrumente
Bei den Instrumenten sind The Wild Feathers sehr traditionell. Gitarre, Schlagzeug, Bass, Fiddle und Peddle Steel sind in (fast) jedem Lied vertreten. Und wenn man ehrlich ist, dann hört sich die Musik teilweise auch sehr traditionell an. In anderen Momenten könnten manche Lieder wie "Wildfire" oder "Daybreaker (Into The Great Unknown)" glatt so auch von The Eagles sein. Das weckt wunderbar nostalgische Gefühle.
In anderen Situationen hauen die Jungs um Frontmann Rick Young richtig harte Melodien raus. "Quittin' Time" oder "Golden Days" holen alles aus der E-Gitarre und könnten für den ein oder anderen Country-Music-Fan zu hart sein. Aber das ist eben der Sound von The Wild Feathers und der liegt abseits der bekannten Bahnen. Dadurch besitzen The Wild Feathers aber auch einen einzigartigen Sound, den man ihnen definitiv zuordnen kann.
Greetings from the Neon Frontier: Untypische Musik
Natürlich gibt es neben den außergewöhnlich kantigen Songs auch zahlreiche langsamere Lieder. Gerade hier ist der Anteil an Country Music sehr hoch. Und das auf sehr gutem Niveau. Fans können sich freuen. Da Balladen immer die Tendenz besitzen zu generisch zu klingen, müssen hier die Texte sitzen. Auch das schaffen The Wild Feathers hervorragend. "No Man’s Land", "Two Broken Hearts" oder auch "Every Morning I Quit Drinking" bestechen durch hochwertige Lyrics.
Mal sind diese Texte feinsinnig und metaphorisch, mal direkt und mit dem Holzhammer. Immer allerdings passt es zu den Melodien, so dass sich diese beiden Teile der Songs wunderbar ergänzen. Bei The Wild Feathers arbeiten alle Bandmitglieder an den Texten mit. Das kommt gerade der Vielfalt zu Gute.
Extrapunkt für die Stimmen
Neben den guten Melodien und den intelligenten Texten bestechen die vier Jungs aus Nashville vor allem durch ihre Stimmen. Alle vier Bandmitglieder waren vor dem Zusammenschluss von The Wild Feathers Sänger in anderen Bands. Das kann man hören! Alle Stimmen sind so klar und kraftvoll, dass jeder das Zeug zum Leadsänger hätte. Das passiert allerdings nie. Stattdessen ergänzen sich The Wild Feathers auch hier.
Durch die hervorragenden Stimmen könnten manche Lieder, wie etwa "Big Sky" oder das schon erwähnte "Wildfire" auch A cappella vorgetragen werden, ohne an Kraft oder Qualität zu verlieren. The Wild Feathers haben auf jeden Fall das Zeug zum ganz großen Durchbruch und der sei ihnen wirklich von Herzen gegönnt. "Greetings from the Neon Frontierr" ist ganz große Country Music!
Fazit: Kraftvoller Country-Rock und herzliche Balladen: Greetings from the Neon Frontierr von The Wild Feathers bietet alles, was das Country Music-Herz begehrt.
Label: Reprise (Warner) | VÖ: 29. Juni 2018 |
01 | Quittin' Time |
02 | Wildfire |
03 | Stand By You |
04 | No Man's Land |
05 | Two Broken Hearts |
06 | Golden Days |
07 | Big Sky |
08 | Hold Onto Love |
09 | Every Morning I Quit Drinkin' |
10 | Daybreaker (Into the Great Unknown) |