So bringt er am 10. April 2015 sein nunmehr viertes Album "American Troubadour" mit 13 von ihm selbst geschriebenen Songs heraus. Produziert in Texas und mit stimmlicher Unterstützung einiger in Deutschland mehr oder weniger bekannter Künstler(innen) als Duett-Partner.
Per Definition ist ein Troubadour ein Dichter, welcher Lied und Rhetorik vereint, Werke aus seiner Erinnerung schafft und ihnen Ausdruck verleiht. All dies ist Barry P. Foley ohne Frage. Menschen studieren und ihre Hintergründe in Texten zu verarbeiten, ist sein Talent. Gleich, ob es sich dabei um augenscheinliche Informationen handelt oder um Persönlichkeitsstrukturen, die nur er bemerkt.
Das Album startet angenehm mexikanisch beschwingt mit "Don't Blame It On Me", das zwar etwas stark an "He Drinks Tequila" von Lorrie Morgan und Sammy Kershaw erinnert, jedoch ein richtig cooler Sommer-Song ist und vor allem Jolina Carl auf doch überraschend angenehme Weise präsentiert. Die natürliche Leitfunktion Barry P. Foleys greift ganz offensichtlich. Auch Gitty Bauersfeld klingt bei der Aufnahme von "Your Honky Tonk Angel" doch wesentlich powervoller und nach "echtem" Country als bei ihren Live-Auftritten. Ganz im Gegensatz zu Rebel Bunch-Frontfrau Danah Heiser. Ihr wurde hier die gestreichelte Ballade "Maybe Tomorrow" verpasst, die eher in den Soundtrack eines Disney-Kinderfilms gehört hätte. Ein wenig zu viel zuckersüßer Feenstaub.
Dafür bringt das Duett mit Doug Adkins dann die Vertrauensgrundlage zurück, dass Männer eben doch nur an das Eine denken: "Pretty Girls". Schöner Western Swing mit klirrender Fiddle. Das nimmt man auch den nicht mehr ganz so jugendlichen Herren noch ab.
Ohne Boom-Chicka-Boom wäre es kein Foley-Werk. Der bekennende Cash-Fan vertraut der Führungskraft des Meisters und würdigt ihn hier mit gleich zwei Liedern. Auf "Which Mr. Cash" hätte man vielleicht verzichten können, nicht jedoch auf den einfach schlichtweg klasse Song "That Girl Who Sang Johnny Cash", das er zusammen mit Bernd "Marty" Wolfe aufnahm. Wenn zwei derart konsequente Cash-Anbeter ihre Qualitäten zusammenwerfen, kann am Ende nur Bestes herauskommen. Das Girl, um das es hier geht, ist im übrigen Steffi Glässer von den "Crown Jewels", die auch als Special Guest auf der Aufnahme dabei ist.
Ebenfalls ein bedingungslos perfekter Country-Song ist die schon vorab ausgekoppelte und hier bereits vorgestellte Single "The House I Call Home". Es offenbart sich die ursprüngliche Gabe des Songwriters, seine Geschichte weiterzugeben. Ebenso wie in "That Old Tractor". Die emotionale Verbundenheit zur Kindheit in Virginia, den Ursprüngen und der Heimat wird deutlich.
"American Troubadour" spiegelt insgesamt die Leidenschaft seines Erschaffers, seine Empfindungen und die Perfektion wieder, mit der er seine Musik leitet. Barry P. Foley hat sich nie einem Trend unterworfen. "I don't want to be part of any club that would have me as a member" hat er als Lieblingszitat auf seinem Facebook-Profil. Sinnbildlich dafür, dass er auch in keine Schublade passt. Seine Philosophie ist die permanente Kommunikation mit seinem Publikum, dem er nun ein weiteres Ergebnis vorlegt.
Fazit: "American Troubadour" ist ein rundes Stück Lebensgeschichte eines reifen, energetischen Künstlers, der von traditioneller Country Music mit keiner Faser abweicht.
Label: Coates Cat (Eigenvertrieb) | VÖ: 10. April 2015 |
Titelliste
01 | Don't Blame It On Me (mit Jolina Carl) | 08 | Which Mr. Cash |
02 | Starbucks Song | 09 | The House I Call Home |
03 | Maybe Tomorrow (mit Danah Heiser) | 10 | Lady At the Bar |
04 | Pretty Girls (mit Doug Adkins) | 11 | That Girl Who Sang Johnny Cash (mit Bernd "Marty" Wolfe und Steffi Glaesser) |
05 | Bobby's Moonlight Lounge | 12 | Troubadour |
06 | Your Honky Tonk Angel (mit Gitty) | 13 | That Old Tractor |
07 | The Runaway |