Frank Foster - Rhythm And Whiskey

CD Cover: Frank Foster - Rhythm And Whiskey

Hierzulande kennt man Frank Foster noch nicht so richtig. Wohl nicht einmal die Insider, die Kenner des Country-Sounds. Doch das könnte sich jetzt ändern. Denn der aus der Provinz - in einem Nest zwischen Haynesville und Summerfield - in Louisiana stammende Sänger hat in Amerika gerade einen Hit gelandet: Platz vier der Country- und ein stattlicher 21. Platz in den Billboard Top 200 Charts (alle Genres) sprang für sein aktuelles Album "Rhythm and Whiskey" heraus. Fast aus dem Nichts...

Fast. Sein Vorgängeralbum "Southern Soul" schaffte immerhin Platz elf in der Country-Bestenliste. Das war schon mal ein Ausrufezeichen. Seinen munteren Kletterkurs, den er mit dem 2011 erschienenen, völlig unbemerkt gebliebenen Album "Rowdy Reputation" begann, setzt er nun eindringlich fort. Mit: Schmackes, kerniger Stimme und Songs, die vor Blues und Country nur so strotzen. Eine echte Entdeckung!

In seiner Bio schreibt der Sänger und Songschreiber davon, dass ihn sein Daddy mit Country (im Speziellen mit Hank Williams) infizierte, als er so drei vier Jahre alt war. Die musikalische Früherziehung hat gefruchtet. Er wurde zum Musik-Junkie, hörte - neben Hank & Country-Co - aber auch Lynyrd Skynyrd, Steve Earle, Marshall Tucker Band, Allman Brothers Band, Black Crowes. Kurz: alles was im Country und Southern Rock, Pardon!, Eier hat. Nun ja, er hätte sich schlechtere Vorbilder aussuchen können.

Diese Liste sollte man vielleicht noch um Acts wie ZZ Top, Brooks & Dunn, Tim McGraw, Hank Williams Jr., die Rolling Stones und AC/DC erweitern, dann bekommt man ein Gespür für den Klangkosmos des Louisiana-Boys. Eine Mixtur, die er gleich mal beim Opener "Flyin' Down The Highway" auskübelt: ein richtig dickes Country-Blues-Rock-Brett, das Spaß macht, das Feeling hat, das klasse Gitarren-Riffs und wuchtige Beats bietet. Im Mittelpunkt seine würzige, durchaus - wie im Albumtitel erwähnt - nach Whiskey klingende Stimme. Erfreulicherweise wuchert er aber nicht mit seinem Vokal-Pfund, sondern bleibt cool und zurückgenommen. Umso besser das Ergebnis!

Im Gegensatz zum Nashville-Establishment wartet Foster nicht mit den üblichen Studio-Verdächtigen auf. Doch seine Musiker - allen voran die Gitarristen Robert John O'Block und Topher Peterson - müssen sich zu keinem Ton vor den großen Namen verstecken. Im Gegenteil, diese frische und weniger namhafte Studioriege legt hier alles an Power und Leidenschaft in die Songs - genau wie der Interpret selbst.

Wer sich die elf Titel durchhört, erkennt in jedem einzelnen Track mühelos die DNA. Dazu gehören: Bausteine aus Blues, Rock, Southern Rock und Country. Mal verrührt er den Mix zu recht gefälligen Melodien ("Southern Man"), mal zu einem gemäßigten Country-Walzer ("Hard Livin'"), mal zu einem Gospel ("The Gospel") und mal - der wuchtige Shouter kann auch sanft - zu einer richtig ergreifenden Ballade ("I Cried"). Überhaupt gilt: Wenn Frank Foster den Fuß vom Gas nimmt, um einem langsamen Track Leben und Stimme einzuhauchen, läuft er stets zu Höchstform auf. Man höre nur den unwiderstehlichen Country-Blues "Good Ol' Girl". Auch wenn sein Frauenbild von Gestern sein sollte - seine Musik ist zeitlos gut.

Fazit: Der Albumtitel hält was er verspricht: Eine kernige Stimme und elf Titel, die vor Blues- und Country-Rhythmen nur so strotzen. Eine echte Entdeckung!

Label: Lone Chief (hier nicht veröffentlicht) VÖ: 2. September 2014

  • Titelliste

01 Flyin' Down the Highway 07 The Gospel
02 Southern Man 08 Hard Livin'
03 Cut off Jeans 09 Good Ol' Girl
04 Outlaw Angel 10 I Cried
05 Bayou Moon 11 Livin' the Dream
06 Lone Chief Intro    

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