Josh Grider - Luck and Desire

CD Cover: Josh Grider - Luck and Desire

Freunde der regionalen Texas Music Charts dürften Josh Grider spätestens seit 2012 auf ihrem Radar haben. Damals gelang dem Sänger das Kunststück, mit gleich drei Titeln den ersten Platz der Songliste zu erreichen. Mit seinem neuen Album "Luck & Desire" stehen die Chancen für Grider nun gut, sich auch außerhalb von Texas einen Namen zu machen.

Schon seit 2005 ist Josh Grider im Bereich der Texas/Red Dirt Music-Szene aktiv. Drei Studio-Alben, eine Live-CD und zwei EPs hat der Songwriter aus New Mexico seit dem veröffentlicht. Wie viele seiner Kollegen spielt Grider pro Jahr rund 150 Live-Shows, guckt sich dabei aber auch schon mal außerhalb der Grenzen des Lonestar-States um.

So zog es ihn 2011 nach Nashville, wo er die dortige Szene besser kennenlernte. Mit Trend Willmon und Tim Dubois nahm Grider seine 2012er EP "The Gettin' There" auf, die die erwähnten Top-Singles beinhaltete. Seit November 2013 arbeitete der Sänger für die neue Produktion in Austin und Nashville erneut mit Trent Willmon zusammen. Der ebenfalls aus Texas kommende Willmon ist in der Szene nicht nur als Songwriter und Produzent bekannt, sondern veröffentlichte vor knapp zehn Jahren seine erste eigene CD, konzentriert sich aber seit Jahren wieder vermehrt auf die Arbeit im Hintergrund.

Mit den Erfahrungen aus fast zehn Jahren in Live-Clubs entstand ein vielseitiges Album, das sowohl Material für Anhänger aus der Red Dirt-Szene als auch Country mit Mainstream-Ansprüchen bereithält.

Titel wie das energiegeladene "Anything Can Happen", die stimmungsvolle Liebeserklärung an Zeiten der Schallplatte ("Vinyl"), der an Ty Herndon erinnernde Ohrwurm "Here We Are" oder die gutgelaunte Road-Hymne "White Van" sind nicht nur enorm catchy, sondern zudem definitiv radiotauglich. Gute, handgemachte Country Music eben.

Vor kleineren, technischen Spielereien verschließt sich Grider trotz aller Liebe zur Tradition nicht. So wird "Can't Stop” von einer Kombination aus Loops und Bassspiel getragen, die dem Song einen speziellen Groove verleihen. Eine ganz andere "Zutat" macht "Skin And Bones" zum harmonischen Highlight der Platte. Hier zeigt nämlich Kristi Grider, dass sie sich stimmlich nicht hinter ihrem Gatten zu verstecken braucht.

Ebenfalls etwas langsamer geht es beim Titeltrack zur Sache, der vom Leben vieler Songwriter erzählt, die oft vergeblich auf ihren Durchbruch warten. Hier sorgen Piano, Steel Guitar und akustische Gitarren für einen angenehmen und erdigen Sound. "Poniac" ist der einzige Song, an dessen Songwriting Grider nicht selbst beteiligt gewesen ist. Die melancholische Nummer aus der Feder von Travis Meadows, Jeremy Spillman und Lori McKenna singt Grider trotzdem so überzeugend, als habe er sie selbst in einer traurigen Stunde verfasst. Zum Abschluss gibt’s dann mit "One Night Taco Stand" noch einmal humorvollen und puren Texas-Country à la Jason Boland.

Fazit: Echte Country-Songs, die viel gute Laune bescheren, aber auch Platz für ruhige Momente beinhalten. Ein Tipp nicht nur für Freunde der texanischen Szene.

Label: AMP VÖ: 29. April 2014

  • Titelliste

01 Luck and Desire 08 Haymaker
02 Anything Can Happen 09 Theme
03 White Van 10 Here We Are
04 Comerang 11 Skin and Bone
05 Theme 12 Pontiac
06 High Enough 13 Can't Stop
07 Oh Vinyl 14 One Night Taco Stand

vgw
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