Ronan Keating - Songs for my Mother

CD-Cover: Ronan Keating - Song for my Mother
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Iren sind für ihren ausgeprägten Familiensinn berühmt. Dies bestätigt jetzt auch der blonde, smarte Ronan Keating mit dem Album "Songs For My Mother". Ein Tribut, das zu Herzen geht. Immerhin interpretiert der Teenie-Band-Frontman (Boyzone) und Gelegenheits-Countrysänger und -Komponist (u.a. "The Long Goodbye" für Brooks & Dunn) darauf die Lieblingslieder seiner an Krebs gestorbenen Mutter. Ein Vermächtnis, das die Plattenfirma - clever! - am Muttertag in die Läden bringt.

Vor diesem Hintergrund darf man natürlich kein besonders innovatives, nicht mal besonders ambitioniertes Album erwarten. Die CD ist einfach als Erinnerung, als Denkmal an seine Mutter gemeint; sehr persönlich und auch zu Herzen gehend. Da die verstorbene Miss Keating aber zu Lebzeiten offenbar über einen recht guten Musikgeschmack verfügte, ist die CD dennoch mehr geworden, als eine sentimentale Würdigung. Auch, weil Ronan Keating längst zum facettenreichen, hingebungsvollen Sänger gereift ist. Natürlich kann auch er gut abgehangenen Evergreens wie "Time After Time" (Cindy Lauper) oder "I Believe I Can Fly" (R. Kelly) kaum neue Klangtöne entlocken. Wie er aber beispielsweise den knapp vierzigjährigen "Vincent", einst von Don McLean geschrieben und interpretiert, zu neuem Leben erweckt, oder die zeitlose Elvis-Hymne "Suspicious Minds" mit Schwung und Elan aufmöbelt, ist aller Ehren wert.

Die beste Figur macht der genauso pfiffige wie gefühlvolle Beau mit einem, man könnte sagen, Country-Song: Mit der Interpretation des Bob Dylan-Songs "Make You Feel My Love", den auch Garth Brooks im Repertoire hat. Hier zeigt Ronan Keating, dass er alles was einen guten Countrysänger ausmacht, perfekt drauf hat: Emotionen, Glaubwürdigkeit, Stimme, Charisma. Er wäre für Nashville eine echte Bereicherung, keine Frage.

Ein bisschen Country-Flair kommt auch bei "The Wild Mountain Thyme" und "Carrickfergus" auf, ein schottisches und irisches Traditional - beide sind sie rau und herzlich. Weniger robust, dafür noch herzlicher geht es bei den restlichen Titeln zu: das wundervolle, recht unbekannt gebliebene "Mama's Arms", im Original von Joshua Kadison, und "Both Sides Now" von Joni Mitchell.

Den Schlusspunkt setzt Ronan Keating mit der Eigenkomposition "This Is Your Song" selbst. Den Titel schrieb er, so steht es in den Linernotes, etwa einen Monat nach dem Tod seiner Mutter. Es war, so Keating weiter, "ein hartes Stück Arbeit."  Er wollte sie in dem Titel so beschreiben wie sie war - als einen Menschen, "der die Familie über alles liebte."
Wer bei den Songs und den persönlichen Linernotes, die Keating zu jedem der Titel anfügt, nicht schlucken muss, sollte sich vom Arzt dringend auf "Gefühlskälte" untersuchen lassen. Es ist einfach (be)rührend...nicht nur am Muttertag.

Fazit: Ronan Keating setzt seiner verstorbenen Mutter ein Denkmal - neun Lieblingssongs der Verblichenen plus eine Eigenkomposition. Nett, schön, zu Herzen gehend.

Label: Polydor (Universal) VÖ: 1. Mai 2009

  • Titelliste

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01 Time After Time 06 I Believe I Can Fly
02 Make You Feel My Love 07 Mama's Arms
03 Both Sides Now 08 Wild Mountain Thyme
04 Vincent 09 Suspicious Minds
05 Carrickfergus 10 This Is Your Song

vgw
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