Lynn Miles - Love Sweet Love

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"Love Sweet Love" ist das fünfte Album der kanadischen Singer/Songwriterin und das erste nach dem ebenso spröden wie schönen Werk "Unravel"(2003), für das Miles den kanadischen Grammy, genannt Juno, entgegennehmen konnte. Doch wo bei "Unravel" die Düsternis vorherrschte, da liebkosen zarte Sonnenstrahlen die elf, allesamt selbstgeschriebenen Songs, wie das erste Licht eine noch feuchte, einsame Berglandschaft nach einem langen, dunklen Regentag. "Beautiful storm, blowing in, look at those trees, feel that wind" ("Wunderschöner Sturm, der uns umtost, siehe die Bäume, fühle den Wind") singt sie in der wunderschönen, sehnsüchtigen Midtempo-Ballade "1000 Lovers", der sie gleich noch das fast noch einschmeichelndere "Trying Not To Be Sad" folgen lässt: Ein Song, der das Motto dieses Album auf den Punkt: "Versuche, nicht so traurig zu sein" singt Miles und eine Orgel stimmt einen erbaulichen Zwischenpart an. Aufgewachsen nahe Montreal, erbte Miles von ihrem Vater die Liebe für den Jazz, und von ihrer Mutter die zur Oper und zur Country-Musik. Ihre ersten Stücke komponierte sie - so erzählt es die offizielle Biographie - im zarten Alter von zehn Jahren.

Für "Love Sweet Love" tat sich Miles wieder mit dem Produzenten und Gitarristen Ian Lefeuvre zusammen, der auch schon "Unravel" betreut hatte. Gemeinsam mit Trommler Peter Von Althen, Kontrabassist John Geggie, Gitarrist/Madolinist Keith Glass und dem Violinespieler James Stephens erschufen sie einen heilsam warmen Sound aus dezenten Drums, pointiert eingesetzten akustischen und elektrischen Gitarren, zarter Slide-Gitarre und zartem Xylophonplinkern - insbesondere bei "Nightdrive", das tatsächlich dahingleitet, wie ein Wagen auf nächtlicher Landstraße. In "Rainmaker"verliert sich Miles markante, eher dunkle Stimme fast zwischen den ätherischen Gitarrenscapes, bis James Stephens Fiddle diesen kleinen Countrywalzer wieder in die Wirklichkeit zurückholt.

Miles selbst beschreibt das erste Album, das sie nach der Rückkehr nach Toronta nach gut zehn Jahren Aufenthalt in L.A. einspielte, als ihr "Road-Album". Ihre feinsinnig komponierten Songs behandeln von nächtlichen Wegen, andere von allzu menschlichen Irrwegen, die Liebende manchmal bestreiten: "Never Coming Back" handelt von den Schwierigkeiten, einen Irrtum einzugestehen, und die nötigen, möglicherweise schmerzhaften Konsequenzen zu ziehen. In "Casinos El Camino" schüttet sie einer Barbekanntschaft in einer Truckerkneipe ihr Herz aus: "Küsse mich, wenn sie uns zur Speerstunde hier rauswerfen" Das melancholische "Night Drive" und das flottere "8 Hour Drive" beschreiben die Einsamkeit langer Autofahrten. "Denen, in denen du dir nichts sehnlicher wünscht, als dass da jemand bei dir im Auto sitzt, oder endlich, endlich daheim anzukommen," wie Miles erläutert. Wo dieses daheim sein wird, ist unklar. "I need a drink, I need a bed... " heißt es in 8 Hour Drive", "I need a future. And a heart that ain't broken. Cause you never loved me at all": Ich brauche jetzt dringend einen Drink und ein Bett. Und noch viel dringender: Eine Zukunft. Und dass mein Herz wieder heilt. Weil du mich nie je geliebt hast."

Fazit: "Love Sweet Love" ist ein wunderbar melancholisches, aber nie in Selbstmitleid ertrunkenes Album: "Zeig mir eine Tragödie und ich zeige dir einen wahren Helden" singt Lynn Miles und weiß: "Tonight, everthing is going to be okay."

Label: Rounder Europe (in-akustik) VÖ: 15. Juli 2005

  • Titelliste

  • Links

01 Flames Of Love 07 Rainmaker
02 Love Sweet Love 08 8 Hour Drive
03 1000 Lovers 09 This Is The Night
04 Trying Not To Be So Sad 10 Sweet & Tender Heart
05 Never Coming Back 11 Casinos El Camino
06 Night Drive


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