"Untertitel", so die Bedeutung des spanischen Titels (subtitulo) seines neuen Albums, ist wie ein leicht daher fließender Fluß. Mit seinen Musikern hat Josh Rouse ein Werk geschaffen, das für Freunde des Singer/Songwriter Genres ein Glanzstück sein dürfte. Am Schlagzeug hört man Marc Pisapia, an Bass und Piano Brad Jones, Pete Finney an der Pedal Steel sowie Chris Carmichael an den Streichinstrumenten und Paz Suay singt im Duett mit Josh Rouse auf "The Man Who..."
Wie der Quell eines Bachlaufes eröffnet "Subtitulo" mit dem Ohrwurm "Quiet Town", das als einziger Song in Kooperation mit Daniel Tashian entstanden ist. Mit seiner warmen angenehmen Stimme nimmt Josh den Hörer mit auf eine gemütliche und entspannende Fahrt über die ruhigen Gewässer seiner Songs. Mit "Summertime" folgen wir gemächlich dem sanft gleitenden Wasser und lauschen Rouse über die Vorzüge des Sommers. "It Looks Like Love" ist verspielter, wie ein Blatt, das auf dem Wasser tanzt und von einer Welle zur nächsten reitet. Und da ist sie wieder die Stimme von JR, der etwas Besonderes Inne wohnt und den Hörer keine Sekunde los lässt. Mit "La Costa Blanca" folgt ein Instrumentalstück bevor der Bachlauf mit "Jersey Clown" leicht ins Stocken gerät. Ein nachdenklicher Song und alles andere als jenes, was der Titel im ersten Augenblick an Assoziationen im Leser erzeugt. Mit "His Majesty Rides" nimmt die Fließgeschwindigkeit wieder zu, um nur kurze Zeit darauf in die nächsten kleinen Stromschnellen von "Givin' It Up" zu landen. Ein Song über eine andere Flüssigkeit, welche einen den nächsten Morgen verändert aussehen lässt. Nachdem dieses Problem überwunden ist folgt mit "Wonderful" ein Lovesong und das eben noch treibende Wasser fließt sanft dahin. Paz Suay ist die Duettpartnerin auf "The Man Who..." und bringt eine weitere positive Nuance auf "Subtitulo" bevor es viel zu schnell mit - obwohl spanischen Titel, aber englischen Text - "El Otro Lado" (Die andere Seite) endet. Ein Text über das Zusammenleben aus einer anderen Sichtweise.
Josh Rouse spielt gekonnt mit den Worten und weiß seine Stimme dem Song so anzupassen, dass es zu einer Symbiose kommt. Das Eine kann nicht ohne das Andere. Seine Stimme ist beruhigend und hypnotisierend zugleich. Sie hält den Hörer gefangen und man bemerkt im ersten Moment gar nicht, wie man sich mit seinen Texten auseinander setzt.
Fazit: "Subtitulo" ist, wie es der übersetzte Name schon sagt, ein Untertitel. Den nimmt man anfangs auch mehr oder weniger unbewusst war und merkt erst im Laufe der Zeit, dass man ihn immer öfters benutzt. So wie mit Josh Rouse's Musik. Das ganze Album ist leise eher unauffällig und hinterlässt vielleicht genau aus diesem Grunde tiefe positive Eindrücke. Für eingefleischte Freunde der Countrymusik dürfte sich trotz der Pedal Steel das Album nicht eignen. Es richtet sich vielmehr an Musikliebhaber im Allgemeinen mit Ausflügen in die Folk- und Americana-Ecke.
Label: Nettwerk (Soulfood) | VÖ: 24. März 2006 |
Titelliste
Links
01 | Quiet Town | 06 | His Majesty Rides |
02 | Summertime | 07 | Givin' It Up |
03 | It Looks Like Love | 08 | Wonderful |
04 | La Costa Blanca | 09 | The Man Who Doesn't Know How to Smile |
05 | Jersey Clowns | 10 | El Otro Lado |
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