Bobby Pinson - Man Like Me

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Endlich mal wieder eine eigene Stimme mit Wiedererkennungswert. Bobby Pinson klingt mit seinem unpolierten Bariton rauh und ungezähmt, aber mir einem gewissen Touch an Wärme. Irgendwo zwischen Travis Tritt und Gary Allan macht er einen bodenständigen Country-Roots-Rock mit eigenen Texten und intelligenten Arrangements. Wer nun schon denkt es ist ein hartes Album wird sich eines besseren belehren lassen müssen. Mit viel Gespür für Songwriting und Gefühl gelingt es Bobby Pinson eine ausgewogene Mischung auf seinem Debüt zu präsentieren. Es kommt nicht von Ungefähr, dass bereits LeAnn Rimes ("Won't Be Lonely This Long"), Blake Shelton ("In My Heaven"), Tracy Lawrence ("If I Don't Make It Back" ein neuer Song auf Tracy Lawrences eben erschiener Compilation "Then & Now: The Hits Collection") oder Marty Stuart ("If There Ain't There Oughta Be") Songs von Bobby Pinson aufgenommen haben.

Der Titelsong, der nicht Opener ist, sondern sich auf Track Fünf befindet, ist ein Song mit viel Symbolkraft und behandelt Situationen im Leben eines Jungen, die ihn zum Mann machen. Situationen, die eine harte Bewährungsprobe darstellen und an denen man wächst. Wenn Bobby Pinson den Song intoniert überfällt einem eine Gänsehaut, so plastisch besingt er diese Geschichte, die seine eigene sein könnte (ist). "Man Like Me" ist eine der ruhigeren Nummern des Albums, die berührt und nachdenklich stimmt über den eigenen Weg, den man gegangen ist. "I'm Fine Either Way" ist der erste Song, der einem aus den Boxen entgegen kommt. Eine Nummer, wie sie auch gut zu Bon Jovi passen würde, und beim nächsten Ton schon wieder dermaßen Country(Rock) ist, dass es eine Freude ist. Auch hier ist das Thema "Erwachsen werden und sich den Problemen stellen". Auch wenn es nach Außen den Eindruck erweckt verloren zu haben, so hat man doch einen Sieg gegen sich errungen. "Nothin' Ever Happens In This Town" ist ein guter CountryRocker, der im Titel alles erzählt, ebenso wie "Started A Band", der überraschende Spielwechsel und eine gute und außergewöhnliche Art des Vortrages hat. Eine richtige "Mitgeh"-Nummer. Auffällig ist, dass zwischen diesem Song und dem nachfolgenden ruhigen "Ford Fairlane" eine Überblendung stattfindet. Mit Piano und akustischer Gitarre beginnt "Shadows of The Heartland". Er gewährt Einblick in das Leben einer Kleinstadt (Bobby's Kleinstadt) mit verschieden Themen wie Religion, Football und Farmleben. Erinnerungen, die im Nachhinein, viele Jahre später, einen Pathos hinterlassen und sie von der damals gefühlten schrecklichen Vorstellung in eine nostalgisch verklärte entschwinden lassen.

Mit 11 Songs debütiert Bobby Pinson auf "Man Like Me" und singt sich schnell in das Ohr des Konsumenten. Musikalisch ist das Album sehr guter CountryRock. Um die ganze Genialität dieses Albums zu erfassen muss man sich mit den Texten befassen. Die Themen sind sicherlich nicht ganz neu, aber die Art und Weise wie Bobby sie schreibt ist beeindruckend. Es entstehen sofort Bilder im Kopf. Aus der eben noch audiophilen CD entsteht ein visuelles Produkt im Kopf des Hörers und lässt ihn eintauchen in das Leben eines Mannes, der in Panhandle, Texas aufgewachsen ist. Nicht verheimlicht werden soll hier, dass es einen Hiddentrack auf dem Album gibt, der nirgends vermerkt ist. Er spiegelt die religiöse Seite eines Bobby Pinson wieder, der jeden Sonntag in die Kirche geht dies nicht im Widerspruch zu seinem Leben oder seinen Texten sieht.

Fazit: "Man Like Me" wird ganz sicher nicht das letzte Album eines Bobby Pinson sein. Seine Texte sind intelligent gewählt und sprechen an.

Label: RCA Nashville (Sony) VÖ:23. Mai 2005

  • Titelliste

  • Links

01 I'm Fine Either Way 07 Ford Fairlane
02 Nothin' Happens In This Town 08 Shadows of The Heartland
03 One More Believer 09 Way Down
04 Don't Ask Me How I Know 10 I Thought That's Who I Was
05 Man Like Me 11 Time Well Spent
06 Started a Band 12 Jesus Loves Me

vgw
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