Debüt-EP "Tonight Ain't the Day" von Steve Champion
Der aus Alabama stammende Steve Champion bringt das mit, was in der Country-Szene als Credibility, also Glaubwürdigkeit, sehr gern zur Kenntnis genommen wird. Wie einst Brooks & Dunn gesungen haben, hat der Sänger bereits eine Vergangenheit als "Hard Working Man" hinter sich. Warum? Steve Champion hat bereits über ein Jahrzehnt seines Lebens als Nachtschicht-Kesselbediener in der Holzindustrie gearbeitet. Jetzt gibt es die erste EP "Tonight Ain't the Day" mit sieben Songs.
"Tonight Ain't the Day" weckt Assoziationen
Steven Champion gibt an, bei seiner Musik von Country-Größen wie Conway Twitty und Randy Travis inspiriert worden zu sein. Doch wer die Lieder auf "Tonight Ain't the Day" hört, dürfte an der ein oder anderen Stelle überdies an einen anderen Superstar der Szene denken: Brad Paisley.
Eins der guten Beispiele dafür ist die Ode an das Leben auf dem Land mit dem Titel "Tell Me Your Story". Nicht nur gesanglich ist Steve Champion hier fast in Paisley-Sphären unterwegs, auch musikalisch ist der Sänger nah dran am Großmeister, selbst wenn der ruhige Song nicht über ein flottes Gitarrensolo verfügt. Die Art des Erzählens der Geschichte über Erinnerungen an den Großvater bis hin zu den Vorteilen des Landlebens, könnte ebenfalls von dem Mann aus West Virginia inspiriert sein. Das authentisch angelegte "Hands to Work" tendiert in eine ähnliche Richtung.
Auch das Trinkerlied "Throwing Things in Bars" weckt zunächst gewisse Assoziationen an Brad Paisley. Der allerdings hat bisher nie einen Song auf einem Album veröffentlicht, der die Anbringung des Aufklebers mit der Aufschrift "Parental Advisory - Explicit Content" (Hinweis für Eltern: anstößiger Inhalt) erfordert hätte. Eine Kategorisierung, in die wohl ebenso nach den strengen Regeln in den USA auch "Tired of Losing" zum Abschluss der EP gehört. Der kraftvolle Song hat eine erste Thematik, geht es um den verzweifelten Kampf mit den eigenen Dämonen. Die größte Überraschung stellt zum Ende das über anderthalbminütige Finale dar, bei dem sich Orgel und Gitarre eine Art Wettkampf liefern.
Kraftvolle Gitarrenklänge sind Grundzutaten bei Steve Champion
Kraftvolle Gitarrenklänge sind auch die Grundzutaten für die aktuelle Single, den Titelsong "Tonight Ain't the Day". Inhaltlich führt der Song in bekannte Gefilde, geht es doch in der Bar um Hochprozentiges und das Vergessen einer Ehemaligen. Dass Steve Champion Liebessongs aber auch sehr gekonnt in ruhigen Gefilden darbieten kann, beweisen zwischendurch die beiden Balladen "Always" und "I Wasn't Through".
Fazit: Mit der Debüt-EP "Tonight Ain't the Day" legt Steve Champion ein grundsolides Erstlingswerk vor, das besonders Fans der Country-Sounds der 90er Jahre abholen dürfte.