Im vergangenen Jahr meinte es Wettergott Petrus bei der Premiere des Pilgrimage-Festivals in Franklin, Tennessee, nicht sonderlich gut. Es war kühl, es regnete und es war windig. Umso besser wollte es der himmlische Wettermann offenbar in diesem Jahr machen und ließ das idyllische Gelände Harlinsdale-Park mit Sonne satt bescheinen. Die rund 25.000 Gäste waren sich einig: Er meinte es zu gut damit - die Leute schwitzten, fächerten sich mit dem Programmheft Luft zu, suchten rare schattige Plätzchen. Nun ja, das Wetter ist eben nicht planbar.
Treffen der Stars beim Pilgrimage-Festival 2016
Alles andere eines Festivals schon eher. Und da kann man den Veranstaltern um Better Than Ezra-Sänger Kevin Grivin absolut keinen Vorwurf machen. Erneut boten sie an den beiden Tagen auf fünf verschiedenen Bühnen für das Pilgrimage-Festival 2016 ein großartiges Line-Up auf. Neben hochkalibrigen Stars wie Hall & Oates, Beck, Jason Isbell, Cake, Kacey Musgraves, Anderson East und Brothers Osborne hielt das Programm auch jede Menge Insider-Tipps, Newcomer und junge Talente bereit. Dazu gehörten Acts wie Lunchmoney Lewis, Longhorn Slim & The Law und Isaac Fox. Im musikalischen Fokus der insgesamt über 60 Acts stand - wie schon im Vorjahr - das nach wie vor boomende Americana-Genre. Bands und Künstler wie Reuben Bidez, Son Little, Lori McKenna, Alyssa Bonagura, Colter Wall und die wenige Tage vorher mit einem Americana Music Award ausgezeichnete Margo Price wiesen die Vielfältigkeit der Stilrichtung auf.
Letztendlich gelang den Organisatoren mit der Bandauswahl aber ein Line-Up, das Acht- bis Achtzigjährige gleichermaßen begeistern konnte - und das war auch so geplant. Kellye Murphy vom Visitors Bureau Franklin: "Das Pilgrimage Music & Cultural Festival ist ein Event für Musikliebhaber jeder Altersgruppe, auch für Kinder." Es habe, neben vielen Handwerks- und Lebensmittelständen, auch ein interaktive Kids-Stage, die "Lil' Pilgrims". Darüber hinaus berücksichtigt das Pilgrimage die Interessen der Anwohner. "Es endet jeden Tag um 20 Uhr abends", sagt Murphy, "es gibt also keine lärmenden Fans mitten in der Nacht." Wer nach dem Festival immer noch Lust auf Live-Musik hat, wandert in die nur 15 Gehminuten entfernte Downtown von Franklin. Kellye Murphy: "Wir haben hier viele erstklassige Restaurants und Live-Bühnen."
Damit setzt das noch junge Event bereits im zweiten Jahr einen Maßstab für gleichermaßen entspannte wie qualitativ hochwertige Open-Air-Veranstaltungen. Weitere Sympathiepunkte sichert sich das Pilgrimage durch musikfan-freundliche Ticketpreise - den Tagespass gab es beispielsweise bereits ab 69,00 US-Dollar: relativ wenig Geld für so viel Musik. Entsprechend groß war dann auch der Applaus, als - gegen Ende der Hall & Oates-Show - Co-Veranstalter Kevin Griffin auf die Bühne kam und den Besuchern ein fröhliches "see you next year" zurief. Viele werden der Aufforderung gerne nachkommen.
Informationen über das Festival finden sich unter: www.pilgrimagefestival.com