Dabei war der Start der Band 2002 alles andere als glatt. Die ersten drei Alben floppten schwer. Erst mit einem Wechsel des Labels und der Neuauflage ihres Debüt-Albums "The Devil Makes Three" kam der Erfolg. Manchmal braucht gut Ding eben auch Weile. Nun kommt mit "Chains Are Broken" ihr neunter Longplayer auf den Markt und könnte ein weiterer Erfolg werden. Denn auch die Songs des neuen Albums sind größtenteils auf höchstem Niveau.
Ein bisschen Hilfe
"Chains Are Broken" ist textlich fast komplett von Pete Bernhard, dem Leadsänger von The Devil Makes Three komponiert. Bei den Instrumenten sieht es da schon ein wenig anders aus. Zur Unterstützung holten sich die Drei verschiedene Musiker ins Haus, welchem dem Trio beispielsweise Drums und Percussions hinzufügten. Denn streng genommen besteht The Devil Makes Three nur aus zwei Gitarristen und einer Kontrabassistin.
Da man für vernünftigen Bluegrass allerdings auch zumindest Drums braucht, wurde Stefan Amidon hinzugeholt. Dieser spielte unter anderem auch schon auf "Looking for a Fight" bei den Sweetback Sisters die Drums. Eine adäquate Unterstützung also. Für die Percussions wurde Produzent Ted "Tambo" Hutt ins Boot geholt.
Chains Are Broken ist bester Bluegrass
Zwar sind auch auf "Chains Are Broken" die Übergänge zu den verschiedenen Stilrichtungen fließend, allerdings herrscht Bluegrass doch eindeutig vor. Hinzu kommt ein bisschen Americana und Folk. Alle Lieder bestechen durch Leidenschaft und Energie. Wenn nicht zum Tanzen, dann lädt doch jedes Lied zumindest zum Kopfnicken ein. Auch wenn einem so manche Melodie bekannt vorkommt.
Nur ein Lied möchte nicht so ganz in das Konglomerat der ansonsten so fröhliche-energiegeladenen Songs passen. "All Is Quiet" fällt nicht nur melodisch aus dem restlichen Album heraus, auch qualitativ hängt es ein bisschen hinterher. Das Lied wirkt nicht neu, sondern aufgewärmt und ein bisschen generisch. Gerade weil die anderen Songs so frisch wirken, fällt es besonders auf.
The Devil Makes Three machen alles richtig
Insgesamt lässt sich ein Querschläger allerdings verschmerzen. Schon der gleichnamige Opener "Chains Are Broken" macht Lust auf mehr und man freut sich auf das restliche Album. Mit "Pray For Rain" ist The Devil Makes Three nicht nur ein richtiger Feger gelungen, sondern wohl auch die deutsche Hymne für diesen Sommer. Ein richtig gutes Lied!
So kann es eigentlich weitergehen. Egal ob "Paint My Face", "Can't Stop", "Bad Idea", "Deep Down" oder "Native Son", sämtliche Lieder machen einfach gute Laune. Das Album dürfte wohl bei jedem Bluegrass- und Folk-Fan die nächsten Wochen in Dauerschleife laufen. Die Texte sind auf angenehmen Niveau und lassen einen nicht schulterzuckend zurück. Und allein das Cover von "Chains Are Broken" ist einfach sein Geld wert!
Fazit: Chains Are Broken von The Devil Makes Three ist ein wunderbares Bluegrass- und Folk-Album. Hier kann jeder bedenkenlos zugreifen.
Label: New West / PIAS (roughTrade) | VÖ: 24. August 2018 |
01 | Chains Are Broken |
02 | Pray for Rain |
03 | Paint My Face |
04 | Can't Stop |
05 | Need to Lose |
06 | All is Quiet |
07 | Bad Idea |
08 | Deep Down |
09 | Native Son |
10 | Castles |
11 | Curtains Rise |