San Antonio knallt richtig
Über die Qualität der Musik von The Last Bandoleros wird in diesem Abschnitt noch nicht allzu viel verraten. Vielmehr soll hier zuerst über die Energie der einzelnen Stücke gesprochen werden. Denn die ist wirklich unglaublich. Jedes einzelne der zwölf Lieder besitzt eine Power, die man so schon lange nicht mehr zu Ohren bekommen hat. Auf "San Antonio" knallen sogar die Balladen.
Stillsitzen ist dabei nahezu unmöglich. Schon nach der ersten Minute des Openers "Where Do You Go" möchte man tanzen, springen und mitgrölen. Wie mögen da erst die Konzerte der Band sein? Auch die erste Single-Auskopplung "Love with a Girl" rumst ordentlich, dabei erwartet man bei diesem Titel eine schmalzige Ballade. Aber nicht bei The Last Bandoleros. Das ganze Album ist wie ein Sportwagen, den man mit Kerosin getankt hat. Wahnsinn!
The Last Bandoleros mixen Tex Mex mit allem
So richtig kann man "San Antonio" musikalisch nicht einordnen. Gefühlt haben die vier Jungs einfach losgelegt und das gespielt, worauf sie Lust haben. Herausgekommen ist eine Mischung aus Tex Mex, Rock and Roll, Country Music, Pop, Polka und Punk. So mancher Song, wie beispielsweise "Maria" oder "Fly with You" erinnern an die Beatles, andere Lieder an Los Lobos.
Ein Akkordeon ist allerdings (fast) immer dabei, wie es sich eben für eine gute Tex Mex-Band gehört. Da die meisten Songs sehr flott sind, ist es unglaublich, was die Jungs aus der Quetschkommode herausholen. Das gilt übrigens auch für die übrigen Instrumente. Geschont wird da nichts.
San Antonio ist für jedermann
Obwohl das hier alles nach Nische klingt, ist es nicht so. "San Antonio" dürfte jedem gefallen, der neues Futter zum Abtanzen braucht. Wer partout mit Akkordeon und Mundharmonika nichts anfangen kann, wird auch mit The Last Bandoleros nicht glücklich. Allerdings ist "San Antonio" unglaublich eingängig und dürfte selbst den eingefleischtesten Gegner umstimmen.
Ein wenig Schatten gibt es dann aber doch. Denn obwohl die Lieder alle vor Energie sprühen, wirken manche doch sehr ähnlich. Das liegt vor allem am hohen Rock and Roll und Punk-Anteil. Allerdings ist das Jammern auf höchstem Niveau und nur für die Leute gedacht, die wirklich in jeder Suppe ein Haar finden wollen. Wer Spaß haben will, kommt an "San Antonio" nicht vorbei.
Fazit: "San Antonio" von The Last Bandoleros ist pures Adrenalin. Wer da nicht tanzt, ist vermutlich tot.
Label: Warner Bros. Nashville (Warner) | VÖ: 18. Mai 2018 |
01 | Where Do You Go? |
02 | Only Your Love |
03 | I Don't Want to Know |
04 | Take Me to It |
05 | Maria |
06 | Adios |
07 | Let Me Love You |
08 | Dancing with Irene |
09 | Love With a Girl |
10 | River Man |
11 | Get Your Boots On |
12 | Fly With You |