Auf "Reloaded" sind auch drei neue Lieder, die Vorgeschmack auf das kommende Studio-Album machen sollen. Beherrscht wird "Reloaded" allerdings von den Klassikern, mit denen Shenandoah ihre größten Erfolge feierte. Live vorgetragen unterscheiden sie sich teilweise erheblich von den Originalen.
Shenandoah: Das Beste aus zehn Jahren
Obwohl Shenandoah mittlerweile seit über 30 Jahren existiert, beschränken sich die Hits auf "Reloaded" aus drei Alben. "Extra Mile", "Under the Kudzu" und "The Road Not Taken" heißen sie und stellen auch den Höhepunkt der Band dar. Immerhin sind alle fünf Nummer-eins-Hits auf "Reloaded" versammelt.
Insgesamt finden sich zwölf Lieder auf "Reloaded" wovon neun Live-Mitschnitte bekannter Songs sind und drei neue Studio-Songs am Ende hinzukommen. Für Fans lohnt sich das Album schon wegen der Live-Aufnahmen, selbst wenn ihnen die neuen Songs nicht zusagen sollten. Auch Einsteiger dürfen aber gerne ein Ohr riskieren, denn die alten Hits besitzen noch immer Kraft.
Die neuen Songs fügen sich ein
Während man bei einzelnen Alben oft die Unterschiede in Stil und Sound nicht bemerkt, fällt es bei Best-of-Alben direkt auf. Dies ist auch bei "Reloaded" so. Von klassischer Country Music über Folk und Gospel bis hin zu Soul angehauchten Balladen findet sich auf dem Live-Album alles wieder und gibt so einen wunderbaren Querschnitt durch die Geschichte der Band.
Die neuen Songs fügen sich in dieses Sammelsurium an Hits sehr gut ein. Der Song "Little Bit of Livin'" hat sogar das Zeug zu einem Nummer-eins-Hit. Mit seinem lockeren Klang geht er direkt in die Beine und animiert zum Mitklatschen. Insgesamt machen die drei Lieder "Noise", "That's Where I Grew Up" und "Little Bit of Livin‘" durchaus Lust auf das kommende Album.
Reloaded: Die Qualität schwankt
An den Songs gibt es nichts auszusetzen. "Next to You, Next to Me", "Two Dozen Roses" und "If Bubba Can Dance (I Can Too)" besitzen noch immer eine starke Ausstrahlung und können begeistern. Den Vogel schießt Shenandoah mit "Sunday in the South" ab. Der psychedelische Klang des Liedes bekommt satte neun Minuten spendiert.
Anders verhält es sich mit der Abmischung der Fans. Wer Live-Alben kennt, weiß wie sich Jubel und Applaus anhören. Auf "Reloaded" wirkt das Ganze allerdings wie vom Band. Plötzliches Ein- oder Ausblenden der Fans lässt das Album wie die schlechte Synchronisation einiger Sitcoms wirken ("Eine schrecklich nette Familie" lässt grüßen). Das zerstört den Eindruck eines echten Live-Mitschnitts. An der Qualität der Lieder ändert dies allerdings nichts.
Fazit: Mit "Reloaded" hat Shenandoah ein gutes Album herausgebracht. An der Soundqualität hätte man aber noch arbeiten können.
Label: BMG (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 16. März 2018 |
01 | Next to You, Next to Me |
02 | If Bubba Can Dance (I Can Too) |
03 | Moon Over Georgia |
04 | Mama Knows |
05 | Sunday in the South |
06 | I Want to Be Loved Like That |
07 | Ghost in this House |
08 | Two Dozen Roses |
09 | Church on Cumberland Road |
10 | Noise |
11 | That's Where I Grew Up |
12 | Little Bit of Livin' |