Karriere im Country ist durch einen Song von Tracy Lawrence ausgelöst worden
Eher zufällig ist die musikalische Karriere von Shelby Lee Lowe in Bewegung geraten. Als der Schüler noch von einer Zukunft im Football träumte, setzte ein Talent-Wettbewerb in der High-School dieser Zielsetzung ein spontanes Ende. Shelby Lee Lowe wurde überredet, bei der Veranstaltung ein Lied zu singen. Er wählte mit "Paint Me A Birmingham" einen Hit von Tracy Lawrence aus - und die gesamte Schüler- und Lehrerschaft stand anschließend vor Begeisterung Kopf.
Nach dem Abschluss auf der weiterführenden Schule erwarb Shelby Lee Lowe an der Middle Tennessee State University seinen Bachelor-Abschluss im Fachbereich "Musik-Geschäft" und hat dabei offenbar viel gelernt. In der Folgezeit nutzte Shelby Lee Lowe die Chance, mit Auftritten im Vorprogramm von Sister Hazel, Darryl Worley und der Charlie Daniels Band erstmals auf sich aufmerksam zu machen.
Viel Shelby Lee Lowe auf Shelby Lee Lowe
Dass Shelby Lee Lowe damals schon lieber eigenes Material spielte, hat sich bis heute nicht geändert - der Sänger verfasste 11 der 13 Songs auf seinem Erstlingswerk. Ohne auf die aktuellen Trends in der Music City Nashville zu schielen, ist mit dem Debüt ein Album gelungen, das stark an den Contemporary Country-Sound Ende der 90er Jahre erinnert. Keine auffälligen, elektronischen Taktgeber, sondern bodenständige Kost mit großem traditionellen Input, die ohne Zweifel die Einsortierung ins Country-Regal rechtfertigt.
Nicht so leicht fällt es dagegen, die Stimme von Shelby Lee Lowe mit nur einem Künstler aus der Szene zu vergleichen. So klingt der Sänger beim Refrain der ruhigen Ballade "Till My Memories Run Dry" schon recht deutlich nach Tracy Lawrence. Das trifft ebenfalls bei "At It Again", einer weiteren Country-Ballade zu.
Eine Spur rauer und herzhafter klingt Shelby Lee Lowe dann beim ausgelassenen Rocker "Tonky Tonk Race". Eine Partynummer für die Trinktour am Wochenende, die mit dem coolen und etwas moderner angelegten "Drinkabilly" problemlos in die nächste Runde gehen kann. Schon verrückt, aber bei letztgenannter Nummer erinnert der Gesang an Luke Bryan.
Etwas langsamer, dafür aber schön countrylastig geht es beim positiv aufgelegten "Plan B.E.E.R" zu - hier erinnern Sound und Stimme wieder an Tracy Lawrence sowie an Blaine Larsen. "Slow Dancing" ist ein weiteres echtes Highlight, das exakt hält, was der Titel verspricht. Die Mischung aus Fiddle, Steel Gitarre und dem passenden Gesang führt direkt auf die Tanzfläche und motiviert zum engen Körperkontakt. Mittlerweile wird der Song in den USA immer häufiger bei Hochzeiten eingesetzt.
Fazit: Shelby Lee Lowe liefert mit seinem Erstlings-Album ein ungewöhnlich gutes Independent-Debüt ab. In der Hochphase des Contemporary Country hätten sich die großen Labels um diesen talentierten jungen Mann gerissen.
Label: Banner (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 26. August 2016 |
01 | Up to No Good |
02 | I Don't Want to Live That Long |
03 | Double Wide Love |
04 | History |
05 | At It Again |
06 | Plan B. E. E. R. |
07 | Slow Dancing |
08 | Drinkabilly |
09 | A Little Bit of You |
10 | A Taste of Your Own Medicine |
11 | 'til My Memories Run Dry |
12 | Honky Tonk Race |
13 | Use Me Up |