Vor sieben Jahren sind The Dunwells erstmals auf der Bildfläche erschienen. Mit ihrem Debüt-Album "Blind Sighted Faith", das hierzulande unter dem Namen "Follow The Road" veröffentlicht wurde, eroberte sich der britische Vierer schnell eine beachtliche Fangemeinde - und auch die Kritik fand Gefallen an dem eingängigen, mit opulenten Melodien versehenen Folk-Pop der Band. Wie es scheint, will es die Band jetzt so richtig wissen. Das deutet schon die Coveroptik an: eine hochgereckte Hand mit Funken sprühender Wunderkerze. Man kennt das von großen Konzerten, von Arenen-Shows, vom Glanz und Gloria einer Live-Performance. Und von hymnischen Gänsehaut-Momenten.
The Dunwells sorgen mit "Light Up The Sky" für Gänsehaut
Es mag sein, dass die Band bei ihrem Comeback nicht gleich wieder die großen Hallen füllen wird. Nein, das sicher nicht. Doch für so manche Gänsehaut-Attacke dürften die zwölf Songs von "Light Up The Sky" allemal sorgen. Man nehme nur das in der Albummitte eingebettete "Communicate" - eine im getragenen Mitwipp-Tempo angesiedelte Großleinwand-Epos; eine Hymne mit Chor und Sound-Effekten, mit sansoweichen Harmonien und: einem Gesangsvortrag, der in seiner dramatischen Intonation immer wieder an den ehemaligen Genesis-Sänger Peter Gabriel denken lässt. Ergo: kein Pop von der Stange, sondern Erwachsenen-Musik.
Nach diesem Strickmuster sind gleich mehrere Songs von "Light Up The Sky" gefertigt: Das Keyboard-lastige "Animal", die klangtechnisch dichte Ballade "She Whispers" und natürlich "Ghosts", die wunderbare Pop-Hymne, bei der Joe Dunwell kunstvoll und stilsicher seine Kopfstimme einsetzt. Wie in den meisten anderen Titeln sorgt Produzent Stephen Harris (Kula Shaker, Kaiser Chiefs) auch bei diesem Track für eine gehaltvolle, hochprozentige Klangmixtur.
Weniger bombastisch, aber nicht minder harmonisch aufgeladen fallen die klassischen Popsongs von "Light Up The Sky" aus: "Hey Now", "Never Too Late" und das exzellent eingängige "Best Is Yet To Come". Titel, die sich für jede Playlist eines jeden Maintream-Radiosenders eignen sollten.
Jeder Song von "Light Up The Sky" ein Treffer
Jeder Song ist einzeln ein Treffer. Hintereinander gehört - und das ist das Manko der CD - ähneln sich die zwölf Titel-Eigengewächse aber schon sehr. Alle bauen sie auf dramatische Harmonie-Wendungen, auf Feuerzeug-Hochhalt-Refrains und auch auf ein gemäßigtes Tempo. Da tut es gut, dass sie in Titeln wie "Strange Feeling" und "Light Up The Sky" ihren Folk-Wurzeln huldigen. Bei ihrer modernen Auslegung des Genres erinnern sie, wie könnte es fast anders sein, an den rothaarigen Folk-Überflieger Ed Sheeran.
Behilflich dabei war hier Co-Produzent Manny Marroquin (Taylor Swift), der den Dunwells ein lässig sitzendes Klangkostüm schneiderte. Für den Ausstieg aus "Light Up The Sky" sorgt das bemerkenswerte "Will You Wait For Me", bei dem The Dunwells die erfrischende Kombination aus Gospel, Folk und Pop glückt. Respekt!
Fazit: Mit "Light Up The Sky" bieten The Dunwells Pop für Erwachsene: mal an Ed Sheeran, meist aber an das Pathos von Peter Gabriel erinnernd.
Label: Modal / Concord (Universal) | VÖ: 26. Februar 2016 |
01 | Lucky Ones |
02 | Strange Feeling |
03 | Hey Now |
04 | Animal |
05 | Never Too Late |
06 | Communicate |
07 | Hurts |
08 | Light Up The Sky |
09 | Ghosts |
10 | She Whispers |
11 | Best Is Yet to Come |
12 | Will You Wait For Me |