Jackson Ward - Goodbye Trouble (EP)

CD Cover: Jackson Ward - Goodbye Trouble

Wer auf einer USA-Reise schon mal in Richmond, Virginia, vorbeigeguckt hat, könnte den Namen Jackson Ward bereits gehört haben, denn in der Hauptstadt des US-Bundesstaates gibt es den Jackson Ward Historic District, ein historisches afroamerikanisches Viertel. Aus dem gleichen Bundesstaat kommen Sänger Tony Jackson und Schlagzeuger Jeff Ward Richardson, die vor rund einem Jahr ihre Band Jackson Ward ins Leben gerufen haben, deren erste EP "Goodbye Trouble" nun erschienen ist.

Schon mit der Vorab-Single "Goodbye Trouble (Drink by Drink)" erntete die sechsköpfige Band Jackson Ward, die mit den Musikern Bob Breckenkamp (Lead Guitar), Jeff Richardson (Rhythm Guitar), Doug Walls (Steel Guitar) sowie Bryan Mitchell (Bass) komplettiert wird, reichlich Lob. Das mag zum einen daran liegen, dass man von guten Trinkliedern nicht genug bekommen kann, aber sicher zudem am vollen, handgemachten Country-Sound.
Jedes Bandmitglied bekommt innerhalb der 4:15 Minuten Zeit, sich mit seinem Instrument in Szene zu setzten. Nicht irgendwo im Hintergrund, sondern gleichberechtigt. Der Sound dieses relaxten Gute-Laune-Songs erinnert ein wenig an die Trinknummern aus der Brauerei von Billy Currington - wenngleich die Stimme von Tony Jackson anderes klingt. Die coolen Gitarrenriffs könnten dazu aus dem Hause Paisley stammen.

Es ist aufgrund der Hautfarbe einfach, den Frontmann mit Darius Rucker zu vergleichen. Ganz abwegig ist das tatsächlich nicht, denn auch Tony Jackson offenbart eine ganze Portion an Soul in seiner Stimme, die insgesamt etwas höher als die des Sängers aus South Carolina ausfällt.

Die EP starteten mit dem schmissigen "I'm All In", einem locker und folkig angelegten Titel, der nicht zuletzt durch das satte Fiddle-Spiel das Herz eines Country-Fans höher schlagen lassen dürfte. Das smoothe und weniger traditionell angelegte "A Little While" fährt danach das Tempo etwas runter, so kann Jackson besser die Vorzüge seiner souligen Stimme zeigen.

Der bluesige Rocker "Beer for Breakfast" ist der Song, zu dem Jackson Ward ihr zweites Video gedreht haben. Wieder ist bei dem Titel nicht primär darauf geachtet worden, einen radiotauglichen Track zu produzieren, so gibt es hier beispielsweise ein ungewohnt ausführliches Gitarrensolo zu hören. Eine treibende Nummer, die ein wenig an The Black Crowes erinnert und sicher besser bei Konzerten als in den Charts funktionieren wird.

Mit "The Grand Tour" geht die EP schon früh zu Ende. Der Track ist eine Old School Country-Ballade - mit typischem Pianospiel, traurig klingender Fiddle und weinender Pedal Steel. Ein finaler Beweis, dass diese neue Band nicht nur ihr Handwerk versteht, sondern auch knietief in der Country Music verwurzelt ist.

Fazit: In Virginia spielen Jackson Ward aktuell fast in jedem Laden, der eine Bühne besitzt. Gut möglich, dass sich der Bekanntheitsgrad der Formation bald schon nicht mehr nur auf einen US-Bundesstaat beschränkt. Das EP-Debüt verbreitet auf jeden Fall Appetit auf einen Nachschlag in Albumlänge.

Label: Nettwerk (Soulfood) VÖ: 9. Januar 2015

  • Titelliste

01 I'm All In 04 Beer for Breakfast
02 A Little While 05 The Grand Tour
03 Goodbye Trouble (Drink by Drink)    

 

 

 

 

 

 

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