Silverpark - Time Whisper

Vermutlich war es die Begeisterung für Folk, Blues und Country, die beide teilen. Der gemeinsame Nenner könnte aber auch Singer/Songwriter-Tradition heißen. So umweht die meisten der elf selbstgeschriebenen Tracks der Hauch von Größen wie Leonard Cohen, Pink Floyd und Gerry Rafferty. Aber auch Simon & Garfunkel und die Dire Straits lassen ab und zu herzlich grüßen. Ob leise, verhalten und fast schon mystisch/esoterisch (wie bei "Declaration of Love (For My Old Tree)", oder dezent rockig (wie bei "Radio Love") - die Musik des erstaunlichen Duos hält stets schöne Harmonien und Melodien bereit.

Diese friedliche Atmosphäre stören zu keinem Takt rabiaten Riffs und Rhythmen. Auch dann nicht, wenn sich die beiden die guten, alten Pink Floyd als Ziehväter eines Songs ausgucken, wie bei dem herrlich elegischen "Southern Cross" oder dem finalen, zum Outro mit einem kleinen Hörspiel aufgeladenen "Life Is Just A Moment". Dass auch die graue Songwriter Eminenz Leonard Cohen zu den Vorbildern des Zweiers zählt, wird ebenfalls nicht kaschiert. Warum auch? Die Ähnlichkeit in Vortrag, Stimmung und hintergründigen Lyrics ist in Songs wie dem über sechsminütigen Titeltrack und vor allem in "The Bracelet" einfach unüberhörbar.

Die stressfreien Arrangements, die ausgeklügelten Sounds und das Sich-Zeit-Nehmen für die Entwicklung eines Songs sorgen dafür, dass sich mancher Titel auch gut auf einem Soundtrack machen würde. Die mit süßen Melodien ausgestatte Single-Auskopplung "Hold On To Your Dreams" zum Beispiel. Oder das perkussive "Rainbow Sky", das jeden Sonnenuntergang am Meer akustisch versüßen könnte.

Fazit: Ein Album, wie eine akustische Heizdecke: Herzerwärmende Musik zwischen Folk, Rock und Country - von einem neuen außergewöhnlichen Duo.