Bryna - Laura - Trying to Be Me (Special Edition)

CD Cover: Laura Bryna - Trying to Be Me (Special Edition)
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Redaktionswertung Bewertung: 4 Sterne = gut
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Hört man Laura Brynas Stimme aus dem Lautsprecher schallen, glaubt man nicht, dass die Stimme zu der zierlichen Dame auf dem Albumcover gehört - aber die Cross-Over Sängerin aus Maryland zeigt auf ihrem Debutalbum "Trying to Be Me", dass sie sehr wohl Stimme hat. Und was für eine.

Mit dieser Optik, mit diesem beeindruckenden Organ ausgestattet, ist die grünäugige Brünette durchaus konkurrenzfähig in der weiblichen Oberliga Nashvilles. Zumal die stimmlich an Martina McBride erinnernde Sängerin für ihr Debütalum einen gelungenen Mix aus radiotauglichen Uptempo-Songs und Balladen präsentiert. Sie ist, keine Frage, zu einer ernst zu nehmenden Künstlerin gereift. Bei dem Prozess waren ihr bestimmt auch die Erfahrungen der letzten Jahre behilflich: Tourneen und Shows mit den Größten ihres Fachs – mit Tim McGraw, Taylor Swift, Clint Black und Sugarland.

Welches Potential die Sängerin besitzt, deutete sie in der Vorab-Singleauskopplung "Make A Wish" an - eine wunderbare, emotional starke Ballade, die im Refrain allerdings um einen Tick zu dick/zu kitischig ausgefällt. Zumindest für deutsche Ohren. Für den amerikanischen Markt war das sansoweiche, von Geigen umrahmte Rührstück allerdings offenbar genau richtig dosiert. Immerhin war der Song zehn Wochen lang der meist heruntergeladene Track in den AOL-Charts. Wohl auch, weil sich der Titel als Aufforderung zur Unterstützung der Make-A-Wish-Foundation versteht - eine Kinderhilfsorganisation, welche die schöne Laura seit ihrer Jugend unterstützt.

Doch sie kann auch anders. Sie kann auch die Krallen ausfahren und temperamentvoll Gurren und Schnurren. Gleich im nachfolgenden Track "Set It On Fire" gibt sie davon eine gelungene Kostprobe. In dem rockigen, im gemächlich bluesigen Fahrwasser angesiedelten Song brilliert sie erneut als grandiose Sängerin. Das Schöne: sie verzichtet im Vortrag auf effekthascherische Phrasierungen, moduliert angenehm und dosiert ihre zweifellos vorhanden Power mit Geschick und Gespür. Alle Achtung, eine reife Leistung!
Das gilt auch für den nächsten Titel, das teils akustische, später hymnisch werdende " 640 Battlefield Drive", in dem sie das heiße Eisen der Kriegseinsätze der amerikanischen Truppen anspricht. Das macht sie auch, wenngleich anders, in dem finalen "Hometown Heroes". Dass die Lady dabei die patriotische Brille aufhat, versteht sich von selbst. Zumal die Designer-Klamotten-Liebhaberin - so nebenbei - als Botschafterin der Air National Guards fungiert.

Songs ohne politische Message sorgen deshalb für ein dann doch etwas ungetrübteres Hörerlebnis. Titel wie das moderat rockige, von Keith Urban und Monty Powell geschriebene "According to The Radio", die Klavierballade "She Can't Have Him", der mit einer urigen Harp aufgeladene Blues von "Same Dog" oder das dynamisch rockige "Out The Window".
So klasse Laura Bryna auch singt - wenn es mehr in Countrygefilde geht, klingt ihre Stimme vielleicht sogar um eine Spur zu schön, zu ausgebildet. Eine der wenigen Kritikpunkte an dem gelungenen Debüt.

Fazit: Schön - und ganz schön talentiert. Laura Bryna steigt mit ihrem Debütalbum gleich mal in der Oberliga der Nashville-Ladies ein: moderner, kompetenter Country-Pop.

Label: AGR Television (Sony) VÖ: 25. Februar 2011

  • Titelliste


01 Life is Good 09 According to The Radio
02 Maybe She Fell 10 She Can't Have Him
03 My Mistakes 11 No Man's Land
04 Room 228 12 I Don't Have a Thing to Wear
05 Same Dog 13 Out The Window
06 Make a Wish 14 Smoke From a Bridge You Burned
07 Set It On Fire 15 Hometown Heroes
08 640 Battlefield Drive

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