Junior Brown - Down Home Chrome

CD Cover Junior Brown - Down Home Chrome
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Ein Album voller Songs über schnelle Mädchen und schöne Autos, das uns Junior Brown aus Austin hier präsentiert. Auch der Nachfolger zu Browns 2001er Album "Mixed Bag" erweist sich als stilistische Wundertüte: Zwölf Songs zwischen Country, Blues, Honky Tonk, Dick Dale, Western Swing und Rockabilly, wie immer dominiert von seiner markanten Bariton-Stimme und seiner ein wenig eigenwilligen Spielweise auf seiner "Big Red" - einem Doppelhalsinstrument mit elektrischer Gitarre und achtsaitiger Slidegitarre auf einem Korpus. Ein Gerät, das Brown wundervollst beherrscht.

"Sie ist nicht gerade ein Raketeningenieur, aber man hat mir ihr viel Spaß" singt Brown in dem quirligen Opener "Little Rivi-Airhead" - eine lustig-liebevolle, nie gemeine Nummer über eine junge Frau, die eben mehr unter der Haube hat, als im Köfchen. Gleich darauf folgt die augenzwinkernde, steelguitar-getragene Ballade "It Hurts When I Do That". Die hätte auch Willie Nelson singen können - vielleicht hätte ihm das Thema sogar gut gefallen: ein vielgereister Countrysänger klagt darüber, wie sehr er seine Katze (!) vermisst. Es bleibt augenzwinkernd: "Sie hat einen schwarzen Gürtel in Shopping" klagt "Where Has All The Money Gone" und "Two Rons Don't Make It Right" ist eine komplette 50s Hollywood-Verwechslungskomödie, erzählt in nicht einmal drei Minuten.

Doch Brown kann auch anders. Kaum ist die furiose Bigband-Swing-Liebeserklärung an Autorennen, "Hill Country Hotrod Man", verklungen, da verfällt Brown in tiefste Trauer: "Jimmy Jones" eine tragische Geschichte im Walzertakt, mehr gesprochen denn gesungen. Eine Nummer die höchstens ein Johnny Cash noch eindringlicher hätte vortragen können. Elegant swingt sich Brown durch das jazzige "You Inspire Me" und ein Duett darf natürlich nicht fehlen: Ganz der Familienmann, singt Junior Brown "Let's Go Back" mit seiner Gattin Tanya Rae Brown.

Nachdem die Countryfans auf ihre Kosten gekommen sein dürften, gerät die letzte Viertelstunde des insgesamt 55-minütigen Albums zur Gitarrenorgie. Erst blüht Brown auf in einer ebenso authentischen wie gekonnten Coverversion von Jimi Hendrix "Foxy Lady" - er spielt nicht nur wie der unbestrittene Meister der E-Gitarre, er singt auch so. Danach wandelt er zehn Minuten auf Bluesfaden: Eben noch klang er wie Waylon Jennings, jetzt spielt er den "Monkey Wrench Blues" - einen von schleppenden Bläsern getragenen, langsamen Blues, wie ihn Stevie Ray Vaughan oder Buddy Guy auch nicht schöner hingelegt hätten.

Fazit: Abwechslungsreich, humorvoll, exzellent gespielt: Junior Browns erstes Album für sein neues Label Telarc "Down Home Chrome" ist ein Fest für Blues, Country- und insbesondere Gitarrenfans.

Label: Telarc Records (in-akustik) VÖ: 24. September 2004

  • Titelliste

  • Links

01 Little Rivi-Airhead 07 Let's Go Back
02 It Hurts When I Do That 08 Two Rons Don't Make It Right
03 Where Has All the Money Gone? 09 You Inspire Me
04 Bridge Washed Out 10 Are You Just Cuttin' Up?
05 Hill Country Hot Rod Man 11 Foxey Lady
06 Jimmy Jones 12 Monkey Wrench Blues

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