Halfway To Hazard - Halfway To Hazard

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Redaktionswertung Bewertung: 3 Sterne = OK
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Wer bei Halfway To Hazard an die TV-Serie "Ein Duke kommt selten allein" denkt, liegt gar nicht mal so falsch. Ähnlich wie die Protagonisten der 70er-Jahre-Serie, geben sich die beiden Hazard-Boys Chad Warrix und David Tolliver als Outlaws. Und so teilen die Beiden im letzten Song ihres unbetitelten Debütalbums gleich richtig aus. In "Welcome to Nashville" prangern sie die Verlogenheit der Country-Metropole an. Ob nun Conway Twittys Dauerwelle, soft-rockende Möchtegern-Sänger, die "Payola" genannte Bestechungspraxis, um Radio-Airplay zu bekommen oder die in der Szene augenfällige Verwendung von Autotune, einem Computerprogramm mit dem sich auch der schlechteste Sänger richtig gut anhört - sie lassen an Nashville kein gutes Haar.

Und sie haben Recht mit ihren Vorwürfen. Das Problem dabei ist nur, dass sie mit ihrem recht bieder zwischen Rock und Country produzierten Debüt genau dorthin gehören - nach Nashville. Die von Warrix und Tolliver geschriebenen Songs passen sich ganz hervorragend in das Gros derzeit angesagter Country-Pop-Rock-Hybride ein - daran ändert auch die Verwendung des Wörtchens "shit" in der Hymne "Country Til The Day We Die" nichts. Gute, alte Outlaw-Lyrik wird bemüht, ein Hohelied auf das einfache Leben gesungen: "Little redneck, corn fed, up a hallow, born and bred. Real live southern pride and country ´til the day we die."

Dabei starten Halfway To Hazard ganz ordentlich: Die von Kip Raines und Jeffrey Steele geschriebene Eröffnungsnummer "Countryfied" erhält einen ordentlichen Southern-Rock-Anstrich und erinnert gar an The Black Crowes. Doch schon bei Titel Nummer zwei, "Taking Me On", befinden wir uns im Land der radiofreundlichen Soft-Rock-Ballade, die Halfway To Hazard doch angeblich so wenig leiden können. Und genau so geht aus auch weiter mit der autobiografisch gefärbten Schnulze "Cold". Ein wenig Abwechslung verspricht "Daisy" dank des Einsatzes eines schönen Banjos. Beim Refrain jedoch geht - wie bei fast jedem Song - der "Jon Bon Jovi" mit den Musikern durch. Da stellt sich die Frage, warum das prominente Produzenten-Duo, bestehend aus Country-Superstar Tim McGraw und seinem Haus- und Hofproduzenten Byron Gallimore, hier nicht ab und zu die Notbremse zog. Vielleicht hätten diese Profis den durchaus talentierten Youngsters einmal erklären sollen, dass sich Dynamik, Emotion und Steigerung beim Singen eben nicht dadurch einstellen, dass man stimmlich bis an das Limit geht - und schreit. Aber wenn es die Leute bei Jon Bon Jovi nicht stört ...

Mit "I'm Tired" folgt die nächste Ballade, die sich, so muss man leider sagen, kaum von den vorangegangen unterscheidet. "Devil And The Cross", geschrieben von Jim Dowell, geht ein bisschen mehr nach vorne und zeigt sich auch textlich mehr klassischen Country-Themen verbunden. Das alte Lied von Schuld und Sühne, Sünde und Läuterung, Gut und Böse wird besungen und das ist gut so. Nach dem schönen und auch gesanglich entspannteren "Die By My Own Hand" folgt besagtes "Country 'Til The Day We Die", das musikalisch an so genannte "Hair-Bands" der 80er Jahre erinnert. Wohl eine Reminiszenz des mehrheitlich für die Gitarrenarbeit zuständigen Warrix, der nicht umsonst Led Zeppelin, Bad Company und Foreigner als Haupteinflüsse benennt. Nach zwei weiteren ruhigeren Nummern, lassen Halfway To Hazard ihr Debüt mit der oben erwähnten Nashville-Schelte ausklingen.

Fazit: Etwas überambitioniertes Debüt zweier junger, talentierter Sänger, Songwriter und Instrumentalisten, die es - jede Wette - in Nashville zu etwas bringen werden. Freunde der etwas rockigeren Variante kommerziellen Country-Pops werden ihre Freude daran haben.

Label: Mercury Nashville (in Deutschland nicht veröffentlicht) VÖ: 14. August 2007

  • Titelliste

  • Links

01 Countrified 07 Die by My Own Hand
02 Taking Me On 08 Country 'Til the Day We Die
03 Cold 09 Got Back Up
04 Daisy 10 Burn It Down
05 I'm Tired 11 Welcome to Nashville
06 Devil and the Cross

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