Michael Scott

Dan Evans

Die schönsten Geschichten schreibt das Leben selbst. Auch Country-Newcomer Michael Scott kann eine ausnehmend schöne, und dazu wahre Geschichte erzählen. Aufgewachsen ist der in Milwaukee geborene Sänger, wie er selbst sagt, "im Auto". Konkret auf der Interstate 65 – zwischen Milwaukee und Nashville. Denn seine Eltern pendelten ständig zwischen den beiden, gut zehn Autostunden entfernt liegenden Metropolen. Der Grund: Sein Vater wollte es einfach als Sänger in Nashville schaffen. Nach einigen Frusterlebnissen ging es aber regelmäßig wieder in die Provinz von Milwaukee – und schon bald darauf wieder zurück in die Music-City, um es erneut zu versuchen.

"Das Gute an den langen Fahrten war", erinnert sich Michael Scott an sein junges Highway-Leben, "dass mein Dad immer seinen Lieblings-Countrysender hörte. So wurden Merle Haggard, Mel Tillis und George Jones sozusagen meine Musiklehrer."

Diese Musikbegeisterung machte Michael Scott für mehrere Jahre zum DJ an der Highschool, später auch in verschiedenen Clubs. Gelegentlich griff er dabei selbst zum Mikrofon. Mit immerhin lokalem Erfolg: Die Klubbesitzer des "Bronco Billy" ermöglichten ihm schließlich seine erste Single-Veröffentlichung ("Hey Baby") – und damit war es um Michael Scott und einer soliden Ausbildung und einem Nine-to-Five-Job auch geschehen. "Das war es", sagt er heute, "da habe ich gespürt, dass es meine Erfüllung ist, und dass ich es auch drauf habe, als Countrysänger zu bestehen."

Dennoch musste sein Selbstbewusstsein in Nashville, in das es ihn wie seinen Vater unweigerlich zog, einige herbe Rückschläge verkraften. Absage folgte auf Absage, mal nett, mal recht harsch formuliert. Nur um sagen zu können, "sie hätten an der Music Row gespielt", organisierte Michael Scott mit einigen Kumpels ein Straßen-Football-Spiel. In dessen Verlauf rumpelte Michael mit keinem Geringeren als Garth Brooks zusammen. Und: es entwickelte sich ein freundschaftliches Gespräch über Pläne, Chancen und Musikbegeisterung. Brooks war von der Leidenschaft seiner Zufallsbekanntschaft so angetan, dass er einige Kontakte spielen ließ und so manche Tür für ihn öffnete. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen: Neben gemeinsamen Auftritten mit Superstars wie Rascal Flatts, Toby Keith, Keith Urban und Kenny Chesney legt Michael Scott jetzt auch seine Debüt-CD "Bring it On" vor. Ein Album, das einerseits in der Tradition des harmonischen Countrys der 1990er Jahre steht – das mit Titeln wie "I Call it Livin'" aber auch zeitgemäß rockig klingt. Trotz Lederjacke und Sonnenbrille in Bookletfotos kann der Sänger im Verlauf der zehn Songs jedoch nie seine Begeisterung verbergen: seine Schwäche für große Melodien. Chris Leuzinger (git), Mike Chapman (b) aus der Band von Garth Brooks sowie Studio-Asse wie Brent Mason (git) und Lonnie Wilson (dr) standen ihm bei der Umsetzung kompetent zur Seite.

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vgw
Musik von und mit Michael Scott