Es klingt paradox, aber Country Star ist zu schnell zu erfolgreich geworden. Nach nur wenigen Monaten haben mehr und mehr Menschen eingeschaltet und so kamen im Dezember 2018 bereits 130.000 Zugriffe auf den Sender zustande. Am 16. Januar 2019 hätte ein neuer GEMA-vertrag abgeschlossen werden müssen und bei den hohen Zahlen hätten sich die zahlenden Summen an die GEMA und die GVL deutlich erhöht.
Dem gegenüber standen zu wenig Werbeeinnahmen. Der Sender strahlte Spots von Werbekunden aus, aber allesamt branchenfremd, also Firmen, die mit Country Music nichts am Hut hatten. Werbung zum Beispiel von Plattenfirmen oder Veranstaltern Fehlanzeige. Mit den wenigen Einnahmen konnte der Sender am Anfang nur mit viel Enthusiasmus überleben, aber mit den gesteigerten Zuhörerzahlen wäre es unmöglich gewesen.
Aber auch der anfängliche Enthusiasmus ist kleiner geworden, denn laut Betreiber hat man gemerkt, "wie unzuverlässig viele innerhalb dieser Szene sind." Aber der Frust sitzt noch tiefer: "Leider haben einige mögliche Partner für so ein Projekt auf meine Schreiben gar nicht erst reagiert. Andere haben Telefontermine vereinbart und waren dann nicht zu erreichen."
Dabei waren die Prognosen vielversprechend. Zunächst war der Sender nur über das Internet erreichbar. Es gab Pläne die Erreichbarkeit auszubauen. Es gab die Möglichkeit, Country Star terrestrisch, also über Antenne auszustrahlen. Als Start hatte man sich die Hauptstadt Berlin ausgekuckt. Sogar die Option auf einen bundesweiten Sender war langfristig nicht unrealistisch. Aber wie sang schon Gunter Gabriel 1979? "Ohne Moos nichts los".
Als ob die Hiobsbotschaft nicht schon genug ist, erscheint das "WHEEL Country Music Magazin" im Februar 2019 zum letzten Mal in gedruckter Form. 20 Jahre lang versorgte Herbert Arnold die Leser in der Region Franken mit Nachrichten aus der nationalen Szene. Aber die Zeiten ändern sich und so ist die Nummer 240 die letzte Nummer, die an die Abonnenten verschickt wird.