The County Boys geben Vollgas

The County Boys

Wenn die aus dem Raum Reutlingen, Baden-Württemberg, kommenden The County Boys ab September 2015 auf Tour gehen, haben sie aktuell auch ihre frisch gepresste Single im Gepäck. "Cowboy’s Café" heißt das gute Stück und enthält vier Songs, die der Kooperation von Texter Ron Davis und Bandleader Andy Keinath entstammen, der dessen Worten die Melodie und den unverkennbaren County Boys-Style verpasste. Der in der Nähe von Nürnberg lebende Amerikaner verstarb vor 2 Jahren, mit "Another Old Ron Davis Song" wird ihm hier nun Tribut gezollt.

Eigentlich ist auch Andy Keinath trotz seines Alters schon ein "alter Hase" im Country-Business. Früher viele Jahre mit seinem damaligen Partner Pedro  unterwegs, nach dessen Tod als Solist, reifte der Traum nach einer eigenen Band lange in ihm. 2010 hatte er einige Musiker zusammen, die jetzige Kernbesetzung der County Boys mit ihm selbst an Gitarre und Gesang, Frank Brodmann an den Drums und Dennis Sauter am Kontrabass gibt es seit Ende 2013.

Mit dieser Formation, die bei Bedarf um Gast-Musiker erweitert werden kann, scheinen die County Boys ihre Basis gefunden zu haben. Eingeordnet werden kann diese eindeutig in der Old Time Music. Country mit Rockabilly-Instrumentierung, entsprechend auch den Vorbildern, wie Hank Williams, Johnny Paycheck oder Ernest Tubb. Diese interessante und rare Richtung verschaffte den County Boys auch mehr und mehr Buchungen auf Rockabilly-Veranstaltungen. Durch Kontakt zur Ludwigsburger Band "The Pinstripes", deren Steel-Gitarrist sie auch hin und wieder bei Gigs unterstützt, festigte sich die Bindung zu dieser Szene, die auf den Original-Sound der Künstler der früheren Zeit steht. Auch auf Festivals in der Schweiz und in Tschechien traten die County Boys bereits auf.

Privat, so Andy Keinath, hört und sieht er sich aber durchaus auch mal Musik-Videos der modernen Künstler, wie Eric Church oder Luke Bryan, an. Auch die Stars der 80er Jahre, wie Randy Travis, haben für ihn Vorbildfunktion. Vielleicht nicht immer in ihrer Musik, jedoch darin, wie sie sich in ihren Shows, bei kleinen Club-Gigs oder auch bei Radio-Interviews präsentieren. Heutzutage sind es Jamie Johnson oder Whitey Morgan, die ihn inspirieren. Einer jedoch steht an erster Stelle: Dale Watson. Wenn Andy Keinath von ihm spricht, spürt man plötzlich die Vollständigkeit, nach der auch er gesucht hat oder vielleicht noch immer sucht. Ihn beschreibt er als völlig neutral. Seine Musik als variabel einsetzbar und einfach immer passend. Fest und unumstößlich in der wandelbaren Country-Welt.

Ganz dort angekommen, wo Dale Watson & His Lonestars sind, ist Andy Keinath mit seinen County Boys noch nicht. Schwaben ist nicht Texas, die Country-Szene hier ist, wie er sagt "dünn". Dennoch besitzt er die wunderbare Fähigkeit, Dinge beobachten, spiegeln und aufgreifen zu können. Mit zwei für ihn passenden Musikern an seiner Seite, einem klaren Ziel vor Augen und der nötigen Ausdauer, geben die County Boys auch künftig Gas.

Geplant sind weitere Aufnahmen und ein Album mit eigenen Songs und Covern. Auch dieses soll, wie die Single, im alten Stil, leise und reduziert abgemischt werden. Bis dahin kann man die Boys in Schwaben und darüber hinaus live erleben – und sollte dies auch tun.

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