Bereits vor der Tür des Clubs standen ein paar Besucher, die noch Tickets abzugeben hatten und so manch ein Spontan-Besucher wird sich gefreut haben, denn das Konzert war ausverkauft. Selbst die Country-Künstler schienen etwas überrascht und jeder einzelne fragte, ob man zum Beispiel beim C2C - Country to Country Festival in Berlin dabei gewesen sei. Zwischen ein Drittel und der Hälfte der Besucher hoben die Hände und johlten dazu. Nicht, dass die Hamburger Rückendeckung aus Berlin gebraucht hätten, denn Sänger und Songschreiber Konzerte liefen in der Hansestadt schon immer gut.
Lauren Jenkens bringt das Publikum in Stimmung
Pünktlich um 20:00 Uhr betrat Lauren Jenkens die Bühne in der Prinzenbar. Sichtlich gut gelaunt startete die Country-Sängerin, die nächste Woche in Deutschland ihr Debüt-Album "No Saint" veröffentlicht, ihr Programm. Von Anfang an war klar, das Publikum liebt die Songs von Lauren Jenkens und ab Song Nummer 4, "Payday", hatte der Club beim Refrain auch schon mit eingestimmt.
Auch beim nachfolgenden Bruce-Springsteen-Cover "I'm on Fire" zeigten sich die Country-Fans absolut textsicher. Es folgte das erste Highlight des Abends: "My Bar". Lauren Jenkens leitete den Song mit einer wahren Geschichte ein, wie sie ihren Ex-Freund aus einer Bar schmiss, weil er mit der Hälfte der weiblichen Population in Charleston, South Carolina, geschlafen hat. Den Namen wollte die charmante Sängerin aber nicht preisgeben, aus Angst der Mann würde jetzt zu viele Facebook-Nachrichten aus Deutschland bekommen.
Nach gut 35 Minuten war schon wieder alles vorbei und Lauren Jenkens machte auf der Bühne Platz für Craig Campbell.
Craig Campbell zwischen Hits und neuen Songs
Nur wenige Minuten später stand Craig Campbell auf der Bühne. Der aus Georgia stammende Country-Sänger hatte bereits einige Hits, darunter "Family Man", "Fish" und "Keep Them Kisses Comin'", die es ihm leicht machten, mit dem Publikum zu interagieren, was Craig Campbell nach einer kurzen Aufwärmphase auch tat.
Während des Songs "Mas Tequila" brachte das Publikum Craig Campbell ein wenig aus dem Konzept. Zunächst erklärte der Country-Sänger kurz um was es in diesem Song ging und nachdem er die erste Strophe und den ersten Refrain, mit kräftiger Unterstützung des Publikums, gesungen hatte, überbrachte ein Gast einen Tequila, den der Barkeeper ausgegeben hatte.
Gegen Ende stimmte Craig Campbell noch ein paar besonderen Country Songs ein, wie zum Beispiel seinen Lieblings Country-Song oder auch den Country Song, den er am schlimmsten findet und den er als "Nickelback der Country-Songs" bezeichnete - Billy Ray Cyrus' "Achy Breaky Heart", den das Publikum erstaunlich textsicher mitsang. Als den besten Country-Song den Campbell selbst je geschrieben hat, nannte er "Outskirts of Heaven".
Nach nicht ganz einer Stunde übergab Craig Campbell den Staffelstab an Logan Mize.
Logan Mize sorgt mit Gitarre, Cajón und Mundharmonika für gute Laute
Währen Lauren Jenkens und Craig Campbell alleine auf der Bühne standen, hatte sich Logan Mize Verstärkung mitgebracht. Jimmy Elcock, der sonst Schlagzeug in seiner Band spielt, nahm das Cajón und sorgte für die richtige rhythmische Unterstützung.
Der aus Clearwater, Kansas, stammende Country-Sänger hatte das Publikum bereits nach den ersten Takten im Griff. Neben seinen Liedern gab er auch Anekdoten zum Besten, zum Beispiel wie er seinen ersten Verlagsvertrag erhalten hat oder auch wie er Stress mit seiner Frau hatte, weil er einige Tage auf Tournee war und dann seine Klamotten einfach auf dem Boden liegenließ. Daraufhin schrieb er "Used Up", das sich im Radio zu einem Hit entwickelte.
Beim Tom Petty Cover "Free Fallin'" holte sich Logan Mize noch einmal Lauren Jenkins auf die Bühne, die das Lied gemeinsam darboten und das auch wieder mit kräftiger Unterstützung des Publikums.
Zum Abschluss des Abends bot Logan Mize noch an, einen Gast auf die Bühne zu holen und sagen wir einmal die "Hier"-Rufe des Publikums waren sehr überschaubar. Hamburger stehen halt nicht so gerne im Rampenlicht. Eine Situation, die der Country-Sänger so wohl noch nicht erlebt hatte, aber schlussendlich mit einer Prise Humor und dem guten Willen einer Berlinerin konnte er das Lied vortragen, denn neben Gitarre und Jimmy an den Rhythmus-Elementen bedarf es bei dem Lied einer Mundharmonika und die hielt eben die Zuschauerin.
Am Ende, kurz nach 22:30 Uhr, gingen die Zuschauer gut gelaunt nach Hause. Lauren Lenkens, Craig Campbell und Logan Mize standen nach dem Konzert noch für Autogrammwünsche und Selfies zu Verfügung und alle drei hegen den Wunsch, noch einmal nach Deutschland zu kommen. Nach den ersten vier Konzerten wird die "Sound of Nashville"-Reihe fortgesetzt. Sobald die Künstler und Termine bekannt sind, werden wir sie in unseren Terminkalender eintragen.