Was war geschehen? Dem seinerzeit mit zwei Frauen liierten Tom C. Dula wurde vorgeworfen, seine Geliebte Laura Foster ermordet zu haben. Man fand die junge Frau mit zwei Messerstichen in der Brust, die zum Tod führten. Nach einer heimlichen Flucht von ihren Eltern griff man Lauras Pferd schließlich allein auf. Dula geriet, nicht nur aufgrund seiner Flucht vor der Polizei, ins Visier der Ermittlungen, doch die genauen Umstände des Mordes konnten nie abschließend ergründet werden.
Ein Verbrechen und seine (musikalischen) Folgen
Da die Umstände des Todes bis heute nicht einwandfrei geklärt werden konnten - in einer weit verbreiteten Theorie ist nicht Tom C. Dula der Mörder, sondern dessen zweite Geliebte und eifersüchtige Ann Malton, die Cousine des Opfers -, sorgten der Gehängte und sein Urteil für so viel Aufsehen, dass sich die Popkultur an den Ereignissen bediente. Viele Gedichte und Texte befassen sich mit den Mordtheorien, genauso wie "Tom Dooley - Held der grünen Hölle", eine von mehreren Filmproduktionen.
Am bekanntesten wurde indes ein von diversen Interpreten adaptierter, von Songwriter Thomas Land verfasster Folksong, der sich von der Tat und die darauffolgende Hinrichtung inspirieren ließen. Grayson and Whitter veröffentlichten "Tom Dooley / On the Bank of Old Tennessee" im Jahr 1929. Bis das amerikanische The Kingston Trio das Lied zu seiner endgültigen Berühmtheit verhalft, wanderte er durch mehrere Hände, unter anderem von Paul Clayton und Frank Werner, später interpretierten auch Bing Crosby und Neil Young den Song.
Das Kingston Trio verhalf "Tom Dooley" zu Kultstatus und gewann dafür auch den Grammy:
Der Erfolg von "Tom Dooley" fand seinen Höhepunkt 1959 bei der ersten Grammy-Verleihung, in der Country- und Folkmusiker ausgezeichnet wurden. Hier erhielt er den Preis in der Kategorie "Best Country & Western Performance". Der Song erreichte in sieben verschiedenen Ländern die Spitzenposition der Musikcharts, darunter in den USA, Norwegen und Italien.