Obwohl Dolly Parton neben ihrer Karriere als Musikerin auch einen weiteren Weg als Schauspielerin verfolgte, bringt man ihren Namen bis heute vornehmlich mit ihrer Country Music in Verbindung. Zu ihrer Vita gehören unter Anderem über 3.000 selbst verfasste Songs, für zwei von ihnen wurde sie für den Oscar nominiert. Sie sang Duette mit Weltstars wie Kenny Rogers, auch Künstler wie die Bee Gees schrieben Musikstücke für die gebürtig aus Tennessee stammende Sängerin. Doch selbst ein Weltstar fängt einmal klein an. Zum Zeitpunkt ihres Engagements bei der "The Porter Wagoner Show" hatte Dolly Parton noch kein Album verkauft und tingelte durch kleine Städte und Dörfer, in denen sie vor nur wenigen Leuten performte. Hier wurde sie schließlich auch von den Verantwortlichen der "The Porter Wagoner Show" entdeckt.
"The Porter Wagoner Show" - Ein Ersatz für Norma Jean
Aufgrund seines Erfolges bei seinen Hörern erhielt der 1927 in Missouri geborene Country-Sänger Porter Wagoner ("Satisfied Man") im Jahr 1960 eine eigene TV-Show, die zeitweise auf über 100 Fernsehkanälen weltweit ausgestrahlt wurde. Hier unterhielt er sein Publikum Abend für Abend mit einer Auswahl an Gesangs- und Stand-Up-Nummern. An seiner Seite: Kollegin Norma Jean, die anlässlich der Show auch ein Album aufnahm. Als die Quoten in den Keller gingen, entschied man sich zu einem Makeover und ersetzte Porter Wagoners Sidekick Norma Jean durch Dolly Parton. Diese Kombination feierte augenblicklich Erfolg: Für Parton, die ein Jahr später ihr erstes Album "Hello, I'm Dolly" aufnahm, war es der Start einer Weltkarriere.
Aus dieser Kollaboration heraus entstanden nicht bloß diverse Duette. Wagoner und Parton wurden unter Anderem auch mit dem CMA-Award ausgezeichnet und erhielten die Trophäe 1968 in der Kategorie Gesangsduo des Jahres.
Dolly Parton singt "Dumb Blonde" in der Porter Wagoner Show
Für Dolly Parton zeichnete sich dieses Engagement bis ins Jahr 1975 aus: Aus ihr wurde jene Ikone, die sie bis heute ist. Für ihren Gastgeber Porter Wagoner galt das nicht: Nachdem seine Show 1981 auslief, wurde auch sein Plattenvertrag nicht verlängert. Diverse Versuche eines Comebacks schlugen fehl und so verließ er sich auf seine Arbeit als Geschäftsmann und versüßte sich sein Leben außerhalb des Scheinwerferlichts mit kleinen und größeren Gastauftritten in Musikshows. 2002 wurde er in die Country Hall of Fame aufgenommen. Drei Jahre nach seinem ehemaligen Schützling Dolly Parton. Er starb 2007 in Nashville an der Folge von Lungenkrebs.