Die Eingangsfrage ist eigentlich leicht zu beantworten, wenn man doch weiß, dass sein großes Vorbild Johnny Cash ist und sich dessen Konzeptalben anschaut. „Johnny Cash sings the Ballads oft he True West“ beginnt mit einem vollständig gesprochenen Lied (Hiawathas Vision), das ich als Gedicht bezeichnen würde, ein weiteres Lied (Mean as Hell) ist ebenfalls vollständig gesprochen, zwischendurch gibt es ebenfalls immer wieder Sprechanteile und das Album endet mit „Reflections“. „Bitter Tears“ enthält das Lied „The Talking Leaves (3:55)“ vollständig gesprochen, allerdings ist es nicht das erste Lied des Albums. In „Blood, Sweat and Tears“ gibt es zwar keinen Sprechgesang, dafür aber dauert das erste Lied „The Legend of John Henry`s Hammer“ 8:24 Minuten, auch nicht gerade ein einfacher Beginn. In „Ride This Train“ wird jedes Lied mit einer kleinen Geschichte eingeleitet, zusätzlich sind zwei Lieder „Old Doc Brown“ und „The Ballad of The Harpweaver“ vollständig gesprochen. Das Album „America. A 200 Years Salute in Story and Song“ beginnt mit einem Eröffnungsdialog und ist, wie der Titel schon sagt, durchsetzt mit weiteren „Dialogen“ (eher Monologen). Das Album „The Rambler“ schließlich erzählt eine Geschichte und enthält in regelmäßigem Wechsel 8 Dialoge und 8 Lieder. So neu ist das also nicht, auch nicht die naheliegende Orientierung an Pete Seeger, mit dem Cash gut befreundet war. Nach Auftritts- und Fernsehverboten Seegers wegen kommunistischer Einstellungen holte Cash ihn 1969 in seine Fernsehshow und ebnete ihm damit den Weg zurück in die Öffentlichkeit.
Die Konzeptalben haben nichts von ihrer Faszination verloren, aber es ist auf jeden Fall schön, dass es mit Zach Bryan wieder einen Sänger gibt, der auf anspruchsvolle Texte Wert legt und nicht mit dem Main Stream schwimmt.
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