Obendrein entwickelte O'Connor seine eigene Lehrmethode, um Schülern Streichinstrumente beizubringen, seine Bücher wurden Bestseller. Es scheint, als würde alles zu Gold werden, was der US-Amerikaner berührt.
Auf mittlerweile über 500 Alben ist sein charakteristisches Violinenspiel zu hören - Mark O'Connor spielte für Emmylou Harris genauso wie für Johnny Cash, Yo Yo Ma und Bobby McFerrin. Im Laufe seiner Karriere trieb er sich in fast allen Genres um, nahm Folk-, Klassik- und Jazz-Alben auf.
"Coming Home" ist eine Rückbesinnung auf Mark O'Connors Folk-Wurzeln
Sein neues Album trägt die Rückbesinnung auf alte Werte schon im Titel: "Coming Home" erscheint nicht nur beim Label Rounder Records, auf dem O'Connors allererstes Album erschien, sondern ist auch eine Rückkehr auf seine Folk-Wurzeln.
Die Platte ist eine reine Familienangelegenheit: Mark O'Connors Frau Maggie spielt Violine und sein Sohn Forrest, selbst Singer/Songwriter, die Mandoline. Dessen Frau Kate Lee, ebenfalls ausgebildete Violinistin, ist ebenfalls dabei. Nur folgerichtig, dass diese Gruppe den Namen O'Connor Band trägt.
Forrest und Kate, die auf neun Songs den Lead-Gesang übernehmen, beweisen viel Gespür für liebliche Gesangsharmonien und einen zugänglichen Pop-Sound. Das Lineup der O'Connor Band komplettieren Joe Smart an der Gitarre und Geoff Saunders an Bass und Banjo. Produziert wurde "Coming Home" vom Schlagzeuger und mehrfachen Grammy-Gewinner Gregg Field, der das ungewöhnliche Drei-Violinen-Lineup kongenial abmischte.
Forrest O'Connor ist als Sänger wenig überzeugend, dafür hat der28jährige schlicht nicht die Stimme. Dafür steuert er hier einige Stücke als Songwriter bei, auf denen sein Vater wie eh und je an der Fiddle glänzt, ohne dabei die anderen Musiker in den Hintergrund zu drängen.
Die O'Connor Band beherrscht Pop, Country und Bluegrass
Etwas zu süßlich sind einige der von Kate Lee gesungenen Songs geraten, zuvorderst "What have I been saying?". Nichtsdestotrotz - dies sind geschmackssichere, mit Disziplin und Hingabe eingespielte Songs zwischen Country, Bluegrass und Pop.
"Ruby, are you mad at your man?", das schon ein Hit für die Osborne Brothers war, ist ein umwerfendes Uptempo-Stück, wie gemacht zum Tanzen. Mehr Songs dieses Kalibers hätten "Coming Home" durchaus gut gestanden.
Brillant sind die drei Instrumentals des Albums, auf denen auch die Mandolinen-Fertigkeiten von Forrest O'Connor offenbar werden. Das letzte instrumentale Stück "Fiddler Going Home" ist ein wunderbar melancholischer Ausklang für "Coming Home."
Fazit: "Coming Home" zeigt, dass sich die Bluegrass-Fertigkeiten von Mark O'Connor auch nahtlos auf Country, Folk und Pop übertragen lassen. Bei leichten gesanglichen Schwächen wissen auch die anderen Instrumentalisten der O'Connor Band zu überzeugen.
Label: Rounder (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 5. August 2016 |
01 | Always Do |
02 | Coming Home |
03 | I Haven't Said I Love You in A While |
04 | Ruby, Are You Mad At Your Man? |
05 | What Have I Been Saying? |
06 | Jerusalem Ridge |
07 | The Sweet Ones |
08 | Blacktop Boy |
09 | You Too |
10 | Fishers Hornpipe |
11 | Old Black Creek |
12 | Fiddler Going Home |