Sarah Davidson - Sarah Davidson

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In den USA macht sich seit mehreren Jahren ein Trend in der Fernsehlandschaft breit, der sich Reality TV schimpft und an Unsinn kaum zu überbieten ist. Auf dem einen Sender lässt sich eine von den Kardashian Schwestern Botox in die Lippen spritzen, während auf einem anderen die "Real Housewives of Orange County" ihre Scheinwelt zur Schau stellen. Auch vor der Country Music Metropole Nashville hat dieser Trend leider nicht ganz halt gemacht. "Private Lives of Nashville Wives" heißt das Format auf dem Sender TNT, bei dem unter anderem auch Sarah Davidson tiefe Einblicke in ihr Privatleben gewährt.

Wer ist Sarah Davidson, mag sich der eine oder die andere jetzt fragen. Nun ja, sie ist die Ehefrau von Dallas Davidson, einem der momentan angesagtesten Songwriter in der Country-Szene. Der gute Dallas ist nämlich der kreative Kopf hinter einer ganzen Palette von Hits, wie etwa Luke Bryans "Country Girl (Shake It For Me)", Blake Sheltons "All About Tonight" und Lady Antebellums "Just a Kiss".

Doch zurück zu seiner Ehefrau Sarah, denn um die geht es hier ja eigentlich. Dank des Erfolgs von "Private Lives of Nashville Wives" ist Mrs. Davidson natürlich bereits im ganzen Land bekannt wie ein bunter Hund, oder zumindest so ähnlich. Da macht es nur Sinn, dass nun auch Musik von ihr auf den Markt kommt, um dem Hype gerecht zu werden.

Doch wer nun hastig produzierte Fahrstuhlmusik à la Paris Hilton (ja, die hat mal "Musik" gemacht) erwartet, befindet sich auf dem Holzweg. Denn Davidson hat durchaus eine Portion musikalisches Talent, wie sie auf ihrer ersten EP unter Beweis stellt, die schlicht ihren Namen trägt.

Bei drei der insgesamt fünf Titel hat Davidson am Songwriting mitgewirkt und - Überraschung! - Ehemann Dallas hat sich natürlich auch bei einigen Songs die Ehre gegeben. Das Resultat ist ein mit einer Gesamtlänge von gerade einmal 16 Minuten sehr kurzes, aber dennoch recht gelungenes Erstlingswerk.

Den Auftakt macht "Drink You Up", ein gemächlich-gefälliger Song zum Mitschunkeln. Davidsons Stimme erinnert ein wenig an Miranda Lambert, wobei klarzustellen ist, dass sie an deren Klasse definitiv nicht herankommt. Trotzdem ein guter Start, obwohl ein wenig der Biss fehlt. Der nachfolgende Track "Ride Around" fällt in die nahezu identische Sparte. Gut produziert, nett rübergebracht, aber irgendwie ohne großen Wiedererkennungswert.

Weiter geht es mit "Get Out", dem stärksten Song der EP. Die großartig inszenierte Baade (Geigen, Piano… - das volle Programm) zündet und bleibt hängen. "No Sad Songs" ist dann leider wieder ein Rückfall in die Masche der ersten beiden Songs. Es ist auf keinen Fall schlecht, was Davidson hier darbietet, doch es fehlt an einer markanten Eigennote. Es plätschert alles ein wenig dahin, ohne große Akzente zu setzen.

"Run Wild" ist dann jedoch ein recht versöhnlicher Schlussakkord. Etwas frecher und weniger glattgebügelt kommt der Song daher. Hier lässt sich das Potential erkennen, welches bei Davidson durchaus vorhanden ist. Vielleicht schafft sie es ja auf ihrem nächsten Tonträger, sofern es überhaupt einen geben wird, dieses Potential etwas häufiger anzuzapfen.

Fazit: Für ein Erstlingswerk ist Sarah Davidsons EP keineswegs ein Reinfall, aber für die große Karriere wird es so nicht reichen. Dafür fehlt es schlichtweg an einem unverkennbaren, individuellen Stil, der etwa Miranda Lambert oder Kacey Musgraves auszeichnet.

Label: Suretone Records (hier nicht veröffentlicht) VÖ: 25. März 2014

  • Titelliste

01 Drink You Up 04 No Sad Songs
02 Ride Around 05 Run Wild
03 Get Out    

vgw
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