Nun ist, nach 1994 und 1997, Ducas’ drittes Album "4340" beim Independent-Label Loud Ranch erschienen, das ein lautstarkes Comeback des Texaners einleiten soll. Die zwölf Songs starke CD zeugt davon, dass er von den Zeiten beim Plattenriesen Capitol Records Nashville und der Tätigkeit als Songwriter profitieren konnte. So deutet bereits der Opener "Cow Town" dem Hörer, wohin die Reise geht: zu einem "country song on the radio". Bei diesem ersten mitreisenden Track könnte man von einem Country-"Hard"-Rock-Song sprechen. E-Gitarren-Riff, Rhythmus und Phrasierung lassen sogleich den Cowboyhut mitwippen.
Radiohit-Potenzial besitzen einige der Titel. Die ruhigeren und glatt produzierten "Come Down" und "Ain't That Crazy" kommen beispielsweise mit einem mitreißenden Chorus daher. In Letzterem wundert sich ein beinahe nostalgisch trauernder George Ducas über die verrückten Dinge des modernen Lebens und wie sich die Zeiten und die Jugend so ändern konnten. So mancher Hörer wird das gut nachvollziehen können. Ein Händchen für druckvolle Beats und eine singende Sologitarre beweist der Songwriter Ducas in "Love Struck". Die Tracklist überzeugt mit seiner Abwechslung aus Songs mit hartem Gitarrensound und melodischen Countryrock-Balladen wie "This One's Gonna Hurt", "All Kinds Of Crazy" oder das schmachtende "I Need to Love You". Die Liebe und eine gewisse Retrospektive scheinen den Songschreiber besonders inspiriert zu haben. Der klassische Country-Rock Song "Breakin’ Stuff" hat quasi schon autobiografische Züge.
Gegen Ende des Albums zeigt Ducas, dass er sich nicht nur auf E-Gitarren-Sounds beschränkt. Eine dezente Klavierbegleitung machen "Amnesia" zu einer Ode an den Liebeskummer heilenden Gedächtnisverlust. Eine Fiddle, Steelguitar und jede Menge Slides und Bendings in "Gimme Back My Honky Tonk" animieren mit ihrem Sound selbiges gleich aufzusuchen und eine heiße Sohle aufs Parkett zu legen. Den Abschluss des Albums bildet der einfühlsame Lovesong "Your Song". Bis auf den Namen hat dieser aber mit dem Elton John Klassiker nichts am Cowboyhut. Er ist, wie das gesamte Album einfach ehrlicher und gut produzierter New-Country.
Fazit: George Ducas versteht sein Handwerk. Jeder Song ist mit Arrangement, Harmonien und Rhythmik beste Songschreiberschule. Sein erstes eigenes Album nach 19 Jahren ist ihm in jedem Fall eindrucksvoll gelungen.
Label: Loud Ranch (hier eider nicht veröffentlicht) | VÖ: 29. Oktober 2013 |
Titelliste
01 | Cowtown | 08 | All Kinds of Crazy |
02 | Come Down | 09 | I Need To Love You |
03 | Ain't That Crazy | 10 | Amnesia |
04 | White Lines & Road Signs | 11 | Gimme Back My Honky Tonk |
05 | Lovestruck | 12 | Your Song |
06 | This One's Gonna Hurt | 13 | Gd See Ya' Out There |
07 | Breakin' Stuff |