Musikalisch setzt sie dabei auf das Pop-Country-Genre und verzichtet komplett auf musikalische Experimente, eher schon eifert sie ihren Vorbildern Reba McEntire und Garth Brooks nach. Und das nicht einmal schlecht. Ihre Stimme ist glockenklar, besitzt Widererkennungswert und bei immerhin sieben der 14 Songs des Debüts ist die hübsche Blondine als Co-Autorin aufgeführt. Sie meint es also durchaus ernst und man kann davon ausgehen, dass Mitchell der Country-Szene ein Weilchen erhalten bleiben dürfte: Schon allein aufgrund des Cross-Promotion-Potenzials, dass in der Allianz von Film und Musik steckt.
Produziert hat das Album D. Scott Miller, der bereits mit George McCorkle, Candy Coburn und dem ebenfalls singenden Schauspieler John Corbett ("Sex In The City") zusammenarbeitete. Für Beverley griff Miller, der auch bei den meisten Songs mitkomponierte, tief in die Expertenkiste und holte eine ganze Reihe hochkarätiger Session-Player mit ins Boot: Gitarrist Chris Leuzinger schlug bereits für Garth Brooks in die Saiten, J.T. Corenflos tat selbiges für Kenny Chesney, Drummer Lonnie Wilson trommelte allein bei 19 Nummer-Eins-Singles von Tim McGraw und Basser Mike Brignardello zeigte sein Können bereits bei Faith Hill und Big & Rich. Und bei Steel-Wizard Mike Johnson wäre es sinnvoller all diejenigen Künstler aufzuzählen, deren Aufnahmen nicht mit seiner Kunst veredelt wurden.
Bei derart versiertem Personal ist das musikalische Plumeau, auf das sich Beverley Mitchell betten kann natürlich weich und flauschig und entsprechend hochwertig. Kaum ein Newcomer kann sich bei seinem Debüt auf so viel geballtes Expertenwissen verlassen. Natürlich hat so viel Wohlklang auch seine Nachteile: Es fehlen die nötigen Haken und Ösen, Ecken und Kanten, die dafür sorgen, dass die Musik im Herz, Bauch oder Kopf hängen bleibt. Eher plätschert sie so dahin. Auch die Emotionen, die Mitchell mit ihrem Gesang transportiert bleiben stets beliebig. Wenn sie traurig ist, ist sie dass nur ein bisschen, wenn Mitchell vorgibt fröhlich zu sein, dann aber bitte nicht zuviel. Im Song "A Girl's Just Got to Rock" versucht Mitchell gar ein Bad-Girls-Image zu etablieren - allerdings mit angezogener Handbremse.
Ist aber auch nicht weiter verwunderlich. Mitchell und ihr Produzent haben ein junges, weibliches Mainstream-Publikum im Visier, das mit dem entsprechenden Themen bedient werden will. Ob sie da ihr Publikum nicht ein wenig unterschätzen?Fazit: Perfekt eingespieltes Album Debüt einer talentierten Sängerin, das leider über weite Strecken beliebig klingt. Für Pop-Country-Freunde dennoch empfehlenswert.
Label: Word Entertainment (in Deutschland nicht erschienen) | VÖ: 23. Januar 2007 |
Titelliste
Links
01 | Heaven on Earth Down Here | 08 | Girl's Just Got to Rock |
02 | Rolling Down Sora Avenue | 09 | Nothin' 'Bout Nothin' |
03 | Walkin' | 10 | You Didn't Kiss Me |
04 | Someone Who Gets Me | 11 | Angel |
05 | Dream Like We're Gonna Live Forever | 12 | Good Girls |
06 | What Am I Doing Here | 13 | If It Ain't True (True Love) |
07 | Black Is Black | 14 | Ones Left Behind |