Sarah Johns - Big Love in a Small Town

CD Cover Sarah Johns - Big Love in a Small Town
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Redaktionswertung Bewertung: 3,5 Sterne = gut
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Und wieder eine neue singende Schönheit aus Nashville: Sarah Johns heißt sie. Und auf den diversen Coverbildern guckt sie grünäugig und dunkelmähnig wie eine aus dem "Desperate Housewifes"-Clan. Doch: der Eindruck trügt wieder einmal. Denn so glamourös gibt sich die Newcomerin gar nicht auf ihrem von Joe Scaife (Gretchen Wilson, Montgomery Gentry) produzierten Debütalbum "Big Love In A Small Town".

Das erklärt auch ihre Biografie. So ist Sarah Johns in einem Nest in Kentucky aufgewachsen - Pollard, ein Ort, der nicht mal auf einer Landkarte eingezeichnet ist. Hier im buchstäblichen In-the-middle-of-nowhere ist sie gemeinsam mit einem Bruder genauso naturverbunden wie wertkonservativ streng erzogen worden. Die kleine Sarah, obwohl schon immer dem Singen zugeneigt, durfte, so berichtet ihre Biografie, maximal eine halbe Stunde täglich Fernsehschauen (löblich!), Countrymusik stand dagegen total auf dem Index (verwerflich!).

Als Zwölfjährige hat sie es aber anscheinend doch irgendwie geschafft, sich Kassetten von Patsy Cline und Tammy Wynette zu besorgen, die sie dann heimlich mit Kopfhörer unter der Bettdecke zu hören pflegte. Eine putzige Story. Doch wenn auch nur ein Funken daran wahr ist, ist damit auch einiges über ihre musikalische Ausrichtung gesagt: Richtig, die liegt im traditionellen Countrysound. Tammy, Dolly & Co. dürften ihr deshalb auch näher stehen als LeAnn oder Faith.

Nach den fast schon üblichen Wegen und Irrwegen, Erfahrungen und Lehrgeldbezahlereien -abgebrochenes Studium, Tingeln in Bars, teures aber wertloses Demo, falsche Freunde usw. -ist der Manager von Toby Keith auf sie aufmerksam geworden, der sie schließlich nach Nashville lockte. Bei einer Toby Keith-Show bekam sie die Chance, vor rund 20.000 Besuchern eine Zwei-Song-Kostprobe ihres Könnens abzuliefern - und sie bestand die Nagelprobe mit Bravour. Die Folge ist ein Vertrag bei SonyNashville und ihr jetzt vorliegendes Debüt.

Ein Album, das weder überragend, noch schlecht ist. Solides Mittelmaß könnte man sagen. In den elf Songs, bei denen sie bei jedem Track als Co-Autorin in Erscheinung tritt, schreitet sie den hervorsehbaren Kurs einer jungen Country-Sängerin ab: Ihre romantische Ader ("Touch Me"), ihre wilde, nach Whiskey-Fahne duftende Seite ("If You Could Hold Your Woman") und natürlich fleißig, fleißig, ihr Verständnis von Frausein, inklusive geschmolzener und gebrochener Herzen, High-Heels und Cowboy-Boots. Die größtenteils mit Jungstar Jason Sellers gedrechselten Titel trägt sie mit einer wirklich erstaunlich präsenten Stimme vor. Tatsächlich klingen ihre erwähnten Countryroots hier eindeutig durch - eine Tatsache, die den doch größtenteils eher mittelmäßigen Songs auf ein höheres Niveau hebt.

Wie weit gefächert ihr Repertoire angelegt ist, belegt sie in den drei besten Album-Tracks - dem hübsch-traditionellen "A Lot To Get Go Of", dem Titeltrack, ein balladesk Hohes Lied auf die Provinz und, als letzter Song der CD, das poppige, bombastische aber auch unverschämt gut ins Ohr gehende "It's Hard To Be A Girl (In A Young Man's World)".

Fazit: Solides Debüt der stimmkräftigen Sängerin - dem es aber an echten Song-Highlights etwas mangelt.

Label: BNA Entertainment (Sony) VÖ: 28. September 2007

  • Titelliste

  • Links

01 When Do I Get To Be a Woman 07 The One In the Middle
02 If You Could Hold Your Woman 08 That's Just Me Getting Over You
03 A Lot To Let Go Of 09 He Hates Me
04 Baby My Heart 10 Muddy Water
05 Big Love In a Small Town 11 It's Hard To Be a Girl (In a Young Man's World)
06 Touch Me

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Sarah Johns
Biografien
Die Geschichte von Sarah Johns ist genauso klassisch wie der Sound ihrer Musik. Sie wuchs in einem winzigen Nest in Kentucky auf. Ihr Vater war so streng, dass sie bestraft wurde, wenn sie auch nur...