Rosie Thomas - These Friends Of Mine

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Redaktionswertung Bewertung: 3,5 Sterne = gut
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Vielleicht ist Rosie Thomas eine Fee? Oder eine Meerjungfrau? Vielleicht aber ist die drollige, süße, sanfte, verträumte, idealistische und abgrundtief romantische Sängerin einfach auch nur ein letztes lebendes Idyll in einer immer hektischer und rücksichtsloser werdenden Welt. Ja, doch, das wird es wohl sein...

"These Friends Of Mine" ist bereits das vierte Album der in Detroit aufgewachsenen, zwischenzeitlich in Seattle und jetzt in New York lebenden Künstlerin. Während sie die ersten drei CDs - "When We Were Small" von 2002; "Only With Laughter Can You Win", 2003; "If Songs Could Be Held", 2005 - auf einem etablierten Label (Sub Pop Records) veröffentlichte und damit in ihrer amerikanischen Heimat nicht gerade spektakuläre, aber doch solide Erfolge einfuhr, hat sie jetzt ein neues Karriere-Kapitel aufgeschlagen. Das Album kommt auf ihrem eigenen Label heraus. Das bedeutetet einerseits zwar ein deutlich kleineres Promotion- und Werbebudget - andererseits aber auch eine schier unbegrenzte kreative Freiheit.

Und diese nutzt die noch keine 30 Jahre alte Musikerin nach Leibeskräften. Airplay, Chartsfutter oder mehrheitstaugliche Melodien und Themen scheinen Rosie Thomas nicht sehr zu interessieren. Sie folgt, wie es aussieht, lieber der Diktion ihres Herzens und präsentiert (nur!) zehn kleine, feine Herzensangelegenheiten. Jeder Titel könnte aus ihrem Poesiealbum oder ihrem Tagebuch entstammen, so privat und intim geht Rosie Thomas zu Werke. So brütet sie über ihre neue Heimat New York ("If This City Never Sleeps", "All The Way To New York City"), macht sie sich Gedanken über Lebenspläne ("Why Waste More Time"), über die Liebe ("The One I Love") oder - wie im Titelsong - über ihr soziales Umfeld.

So intim wie sie über ihr neues Leben mit meist gehauchter, oft mit glockenklarer Falsettstimme erzählt, geht sie auch musikalisch vor. Behilflich waren ihr dabei die Musiker und Co-Produzenten Sufjan Stevens, Deninson Wittmer und Josh Myers begleitet von einer Kammer-Folk-Besetzung mit Cello, mehreren Violinen, Banjo, Flöte und etlichen Sängern. Trotz Geigen und Kopfstimme ist Rosie Thomas meist auf der Hut, ja nicht zu sehr in das verlockend-kitschiges Terrain abzugleiten. Deshalb hat sie ihre goldigen Melodien auch mit harmonischen Haken und Ösen versehen. Mancher Titel wirkt deshalb betont spröde und sperrig und ist deshalb wohl im Alternative-Folk anzusiedeln. Ab und an, so wie bei "Much Farther To Go" und der leisen Klavier-Komposition von Deninson Wittmer "Paper Doll", lebt sie aber ihre romantische Ader ungezügelt aus. Das Resultat ist ein schon fast esoterisch-eindringlicher Folk, ganz im Stile der frühen Enya.

Neben dem R.E.M.-Klassiker "The One I Love" gelingt Thomas noch eine weitere hervorragende Interpretation: "Songbird" von Fleetwood Macs genialem "Rumours"-Album. Die Messlatte ist bei diesem vertrauten Lied natürlich besonders hoch aufgelegt - doch Rosie Thomas nimmt sie mit Bravour. Alle Achtung ...

Fazit: Leiser (Alternative) Folk von der Wahl-New-Yorkerin. Wer vom Mainstream die Nase voll hat, soll hier mal rein schnuppern. Könnte sich lohnen.

Label: Nettwerk (Soulfood Music) VÖ: 23. März 2007

  • Titelliste

  • Links

01 If This City Never Sleeps 06 Kite Song
02 Why Waste More Time? 07 Songbird
03 The One I Love 08 All The Way To New York City
04 Much Farther To Go 09 Say Hello
05 Paper Doll 10 These Friends Of Mine


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