Christy Moore - Burning Times

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Redaktionswertung CD von der Redaktion nicht bewertet
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Mit "Burning Times" von Christy Moore verlassen wir für diese Rezension den Pfad der Countrymusik und bewegen uns in irischer Folkmusik. Christy Moore ist Ire und macht seit 1950 Musik, obwohl seine musikalische "Profi"-Karriere erst in den 60ern richtig begann. In den letzten 40 Jahren hat er so einiges erlebt, was ihn immer wieder weit zurückgeworfen hat. So hatte er fast immer Pech mit seinen Promotern, die zu wenig getan haben und die Flamme seiner Musik im Keim erstickte. Immer wieder kehrte er nach gescheiterten Bandprojekten auf Solo-Pfade zurück und sah sich oft von seinen Labels schlecht beraten. Nun erscheint "Burning Times", welches bereits aus dem Jahr 2005 stammt,bei Sony und dürfte schon ein Garant sein für mehr Öffentlichkeit.

Nur wenige Musiker haben in der irischen Musik im Laufe der Jahrzehnte dermaßen starken Eindruck hinterlassen wie Christy Moore. Er hat schon mit fast allen Großen der Szene gespielt und hat seine eigene Geschichte in der "History of Irish Music". Er gilt als Schlüsselfigur in der Irischen Roots Musik und hat an Bands wie Planxty oder Moving Hearts entscheidenden Anteil. Moore ist ein profilierter Songschreiber, hat sich aber bei "Burning Times" auf Coversongs beschränkt, um diese auf gekonnte Weise in das Kleid irischer Rootsmusik zu verwandeln.

So hört man Bob Dylan's "The Lonesome Death Of Hattie Carrol" auf einmal mit einem ganz anderen Ohr oder den von Richard Thompson geschriebenen Song "Beeswing" in einem langsam angelegten Jig. Wer Christy Moore das erste Mal hört, der wird sofort von seiner ausdruckstarken und klaren Stimme eingenommen und nicht mehr losgelassen. Begleitet wird Moore an der Gitarre und vielen anderen Saiteninstrumenten von Declan Sinnott, einem Mitbegründer von Moving Hearts, der auch Backing Vocals mit einbringt und seit Moving Heart Zeiten erstmals wieder mit Christy zusammenarbeitet. Allein um die Gitarrenarbeit von Declan auf "Burning Times" anzuhören muss man sich dieses Album zulegen. Meisterhaft. Die Symbiose zwischen Christy Moore und Declan Sinnott sowie die Songs von Wally Page (er arbeitet schon sehr lange mit Christy zusammen und hat "16 Fisherman's Raving" und "Mercy" zum Album beigesteuert), Natalie Merchant, The Handsome Family und anderen ist wahrlich ein Erlebnis. Erst über Kopfhörer ist die Genialität und Virtuosität von "Burning Time" völlig herauszuhören. Und auch wie viele Country in diesem Album enthalten ist zeigt sich erst beim genauen Hören der Songs. Man wird positiv überrascht...

Die Inhalte der Songs sind oft kritisch und schonungslos offen. Kaputte Existenzen, religiöse Themen, Zerstörung der Natur und typisch irische Songs. Beim Booklet hat man sich viel Mühe gegeben und zu jedem Song sind persönliche Notizen von Christy angehängt. 12 Coversongs, die man auf diese Art und Weise noch nicht gehört hat, verbreiten 50 Minuten puren Hörgenuss.

Fazit: "Burning Times" von Christy Moore ist ein Album, dass man uneingeschränkt empfehlen kann. Selbst Hardcore-Countrianer sollten den Versuch wagen und sich einige Titel über Kopfhörer anhören. Auch wenn der Irische Folk überwiegt ist doch der versteckte Anteil an Country-Tunes genial und die musikalische Darbietung überragend.

Label: Arista (Sony) VÖ: 17. Februar 2006

  • Titelliste

  • Links

01 Sixteen Fishermen Raving 07 Beeswing
02 Motherland 08 The lonesome death of Hattie Carroll
03 Butterfly (So much wine) 09 The Magdalene Laundries
04 Magic nights in the lobby bar 10 Burning times
05 America, I love you 11 Peace in the valley once again
06 Mercy 12 Changes


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