Als Entertainer hat er also die kleinen und großen Bühnen der Welt kennen gelernt; die Firmen-Galas, die Hochzeiten, die Privat-Parties von spendabler Jet-Set-Kundschaft aber auch das harte Brot des Profi-Entertainers; er kennt das kleine Getingle und die große Show. Dieser Background ist nicht nur eine harte aber gute Schule - es ist auch eine gute Voraussetzung, um sich selbst in der weiten Musikwelt zu orten und zu orientieren. Und: Er hat, wie es scheint, seinen Platz gefunden.
So eindeutig, wie es das Coverfoto mit Mantel, Hut und Pickup glauben machen lässt, heißt seine neue Heimat aber nicht Country. Das sieht er aber auch selbst so: "Meine Musik ist eine Mischung aus Rock, Country, Pop und enthält auch grundlegende Elemente der Deutschen Musik. Manche nennen das 'Modern Country', andere 'Modern Rock'- ich nenne es gern den Dirk Daniels-Sound."
Ein selbstbewußtes Statement. Doch: Er kann sich's leisten. So hält seine Musik eine seltene Balance aus Kommerz und Anspruch, aus eingängigen Melodien und kernigen Vocals, aus glaubwürdigen, deutschen Songs und einer absolut konkurrenzfähigen Produktion. Wer unbedingt nach Vergleichen sucht, fühlt sich bei Titel wie "Wach auf" und "Immer mehr" an die Hit-Schwaben-Combo von Pur erinnert - nur dass hier und da ein Banjo oder eine Pedal-Steel-Guitar für den Country-Faktor sorgt. Und Dirk Daniels zu den euphorischen Harmonien eine Prise Countryrock, Ecken und Kanten beisteuert.
Das gilt natürlich auch für die ohnehin eher rockigen Songs. Für Titel wie "High Heels", geschrieben von Dirk Daniels, David Domini und Peter Steiber, für "Immer mehr", aus der Feder von Produzent Martin Pfeiffer und Ex-Maffay-Gitarrist und Co-Produzent Andreas Becker und das von Klaus Spangenberg und Dirk Daniels inszenierte Liebesbekenntnis an das "Radio". Songs, die mit starken Melodien an die besten Momente eines Nino de Angelos erinnern (der Mann ist nicht ohne!) oder sogar an amerikanische Leithammel wie Tim McGraw oder Keith Urban denken lassen.
Auch eine Deutsche Version von Keith Urbans "Somebody Like You" ("Sonst keine nur Du) findet sich auf dem Silberling.
Noch gefühlvoller - wen wundert's? - fallen die Liebesbezeugungen an seine Frau/Freundin in dem Lied "Freiheit" aus. "Der Song ist meine ganz persönliche Liebeserklärung an eine wunderbare Frau, die mich so liebt wie ich bin", sagt der Sänger über den Titelsong seiner CD. Eine weitere Schippe Gefühl legt der stimmlich an eine Mischung aus Hartmut Engler, Matthias Reim und Peter Maffay erinnernde Sänger bei "Mein Sohn" nach - ein kuschelweiches Lied, das jedes Vaterherz höher schlagen lässt. Mit dem gemäßigt rockigen "Keine Lügen" und dem ganz auf Bluegrass getrimmten und trotz dem englischen Titel "Leave Me Alone" ebenfalls in deutsch gesungenen Song klingt das Debüt des preisgekrönten Entertainers hitverdächtig aus.
Fazit: Deutsche Songs im Grenzbereich zwischen Pop, Schlager, Rock und Country - präsentiert von einem glaubhaften und stimmstarken Sänger. Ein prima Debüt!Label: Koch Universal (Universal) | VÖ: 29. September 2006 |
01 | Wach auf |
02 | Immer mehr |
03 | Sonst keine nur Du |
04 | Ich mach Dich stark |
05 | Radio |
06 | Am Ende der Nacht |
07 | Nie ein Freund |
08 | High Heels |
09 | Freiheit |
10 | Mein Sohn |
11 | Keine Lügen mehr |
12 | Leave me Alone |