The Castellows - A Little Goes a Long Way

CD Cover: The Castellows - A Little Goes a Long Way

The Castellows könnten als Drillinge durchgehen. Sind sie aber nicht. Ellie und Powell, beide 20 Jahre alt, sind zwar zwei der Castellows-Drillinge, der dritte im Bunde ist aber ihr Bruder. Doch der darf bei The Castellows nicht mitmischen, dafür aber die jüngere, 18 Jahre alte Nachzüglerin Lily. Etwas kompliziert, die Familiengeschichte? Nun, musikalisch hält es das Dreigestirn aus Georgetown, Georgia, wesentlich einfacher: Die drei attraktiven Blondinen aus den Südstaaten haben sich ganz dem gefälligen Neo-Traditional verschrieben.

The Castellows sind Schwestern, die sich auf ihrer Debüt-EP "A Little Goes a Long Way" dem Neo-Traditional-Sound verschrieben haben

Das machten Ellie Castellow, Powell Castellow und Lily Castellow schon mit ihrer ersten, im Oktober 2023 erschienenen Single "No. 7 Road" deutlich. Ein Song, wie geschaffen für das Autoradio und einem endlosen Highway. Mit sonnigen Harmonien, traditionellem Banjo-Gezirpe, einer munteren Fiddle, druckvollem Beat und - das Tüpfelchen auf dem "i" - drei perfekt miteinander harmonierenden Stimmen. Der Songtitel spielt, das dürfte kein Zufall sein, auf den legendären Eagles-Song "Seven Bridges Road" sein. Nicht dass man die zwei Songs gleich vergleichen könnte, das sicher nicht. Doch stimmlich wissen auch die drei The Castellows-Schwestern zu überzeugen, deshalb hat man ihnen in dem Track auch ein paar A-Cappella-Takte zugestanden.

The Castellows: ein neuer talentierter Act aus den Südstaaten

Wie es sich für gestandene Südstaaten-Girls gehört, sind auch sie mit Roots-Klängen aufgewachsen. Sie haben die Traditionen verinnerlicht. Außerdem sind sie versiert an den Instrumenten, Powell am Banjo, Ellie an der Gitarre. Es ist einfach Teil der Südstaaten-Kultur, Bestandteil der Erziehung - und damit Nährboden für die unzähligen, ständig aus dem Boden wachsenden Talenten dieser Region.

Wie im Country üblich, haben sich auch The Castellows auf den schier unvermeidlichen Weg nach Nashville gemacht. Und kein Wunder, dass schon bald die Spürnasen der Plattenfirmen das Potential des Trios gewittert haben. Das Resultat liegt jetzt vor: die sieben Songs ihrer Debüt-EP "A Little Goes a Long Way", erschienen auf einem Major-Label. Ein Start bei einer großen Plattenfirma hilft natürlich: Da sind die finanziellen Mittel für die besten Musiker, die besten Songautoren und Studios gegeben. Es klingt auf Anhieb top-professionell.

"A Little Goes a Long Way": gelungenes EP-Debüt der drei Schwestern

Die guten Voraussetzungen hat der blonde Sister-Act aber auch zu nutzen gewusst. Schon der Opener "A Little Goes a Long Way" verströmt ein tiefenentspanntes Country-Pop und -Folk-Feeling, das die Mischung aus modernen Pop-Sounds und Roots-Klängen stimmig ausbalanciert. Das gilt auch für das schwungvolle, im Uptempo-Bereich angesiedelte "Heartline Hill". Viel, viel Banjo ist da zu hören. Aber auch rockige Gitarren-Riffs und ein treibender Beat.

Natürlich darf bei ihrer ersten musikalischen Visitenkarte auch die Romantik nicht zu kurz kommen: "The Part Where You Break My Heart" erinnert mit sehnsüchtigen Klängen an Lady A, als sie noch Lady Antebellum hießen. Und auch bei dem sehr zurückhaltend arrangierten und in nostalgischen Harmonien verpackten "Cowboy Kind of Love" weisen die drei großes Country-Potential auf. Keine Frage, ein Highlight der EP. Ein weiteres setzt das so kraftvolle wie schwerblütige "Hurricane", ein absoluter Song-Volltreffer. Mit dem geschmackvollen, ganz im Vintage-Style gehaltenen "I Know It Will Never End" beendet das Trio ihr Erstlingswerk. So viel steht bereits fest: von The Castellows wird man sicher noch mehr hören.

Fazit: Drei Schwestern mit einem Ziel: The Castellows präsentieren auf ihrer Debüt-EP "A Little Goes a Long Way" einen gelungenen Mix aus Roots- und Country-Pop-Klängen.

vgw
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