Shelly Fairchild

Shelly Fairchild

"Mach mal Platz, Gretchen Wilson, jetzt kommt Shelly Fairchild" schrieb ein US-Kritiker kürzlich über diese am 23. August 1977 geborene Sängerin aus Clinton, Mississippi. Aufgewachsen in einer sehr musikalischen Familie in einer der zahllosen US Kleinstädte, bekommt Fairchild ihre erste Gitarre im zarten Alter von sechs Jahren. Sie verehrt ihre ältere Kusine, die schon zwölf ist, und in der Kirche vorsingen darf. Ihren ersten bezahlten Auftritt hat Shelly Fairchild mit 13 bei einem kirchlichen Grillfest. Sie singt bei Schulaufführungen, auf Stadtfesten und den Talentshows in der Umgebung. Und sogar im örtllichen Zoo. Nach der Highschool geht sie ans Mississippi College und studiert Kommunikationswissenschaften und Theater, mit dem Nebenfach Musik. Daheim tritt sie auf bei Musiktheaterproduktionen wie "Grease", mit dem 50's Musical "Beehive" geht sie auf Tour durch die Staaten.

2001 siedelt Shelly Fairchild nach Nashville über. Und dort sind die Talentsucher beeindruckt, von dem unbändigen Feuer, mit dem sie ihren Songs vorträgt. Sie unterschreibt einen Plattenvertrag bei Columbia Records Nashville und Ende 2004 erscheint ihre Debütsingle: "You Don't Lie Here Anymore", ein Song, den Fairchild mit Sonny LeMaire und Clay Mills geschrieben hat. Fairchild tourt im Vorprogramm von Wynonna, Travis Tritt, John Fogerty und anderen durch die Lande. Zusammen mit ihren Produzenten Buddy Cannon und Kenny Greenberg macht sie sich parallel dazu auf die Suche nach geeigneten Songs und Musikern für das Debüt-Album "Ride" und wird fündig: Sie verpflichten den Keyboarder Steve Nathan und den Harpzauberer Pat Buchannan und beweisen auch bei der Auswahl der Coversongs ein glückliches Händchen: An "Eight Crazy Hours" von Leslie Satcher und Darrell Scott und dem Pat McLaughlin/Bill Kenner-Song "I'm Goin' Back" kann Fairchild ihre energetische, delta-bluesige Countrystimme, die manchmal ein wenig an Bonnie Raitt auf der Suche nach dem Soul erinnert, voll einsetzen. Das Album erscheint in den USA im Mai 2005 und Fairchild feiert die Veröffentlichung im Haus eines alten Freundes in ihrer Heimatstadt Clinton, Mississippi. Wie sie in ihrem Lied "Tiny Town" singt: "my heart's still there even though I'm gone; I've put my roots deep in the ground of that tiny town." - mein Herz ist immer noch dort, obwohl ich längst gegangen bin: Ich habe meine Wurzeln tief eingegraben, in die Erde dieser kleinen Stadt.

Shelly Fairchilds Erfolgsgeschichte ist auch ein Beweis für die Wirkung guter Promotion. Sie fährt beim Harley Davidson Treffen für einen guten Zweck Motorrad, singt Weihnachtslieder, wenn in Nashville der städtische Weihnachtsbaum feierlich erleuchtet wird, nimmt ihren Song "Tiny Town" für eine Reisesendung des Travel Channels im "John Lennon Education Bus" auf - der enthält ein komplettes Tonstudio. Sie gibt sogar eine Autogrammstunde beim Jahrestreffen der US-Autobahngaststättenbetreiber (National Association of Truck Stop Owners). Und noch bevor ihr Debütalbum überhaupt in den Läden steht, erscheint ihre Story gleichzeitig in Fachgazetten wie "Country Music Today", "Country Weekly" und im Herrenmagazin FHM. Auch dort interessierte man sich für die bildhübsche Sängerin, brachte zwar keine große Story, dafür aber ein großes Foto. Und natürlich war sie auch Gast bei David Letterman. Promotion ist natürlich nicht alles, schon gar nicht, wenn der Künstler die künstlich geweckten Erwartungen gar nicht zu erfüllen vermag. Doch den meisten, die Shelly Fairchild erleben durften, ging es wie Travis Trit, für den Shelly einst das Vorprogramm bestritt. Der war voller Lobes nach dem Auftritt: "Ich bin völlig überwältigt von ihrer Stimme und ihrem Songwriting. Behaltet das Mädel im Auge, die hält keiner mehr auf."

Ach wenn das neuerdings so populäre Gesamtpaket stimmte, kam es bei den Country-Fans irgendwie nicht an. Die Vorab-Single "You Don't Lie Here Anymore" schaffte es gerade noch auf Platz 35 der Billboard Hot Country Songs Charts, die beiden nächsten Singles, "Tiny Town" und "Kiss Me", haben den Charteinstieg nicht mehr geschafft. Dementsprechend lief auch das Album "Ride" schlecht und landete nur auf Platz 31 der Billboard Country Album Charts.

Noch Ende 2005 verlor Fairchild ihren Plattenvertrag bei Columbia Nashville.

2008 unterschrieb sie dann einen Plattenvertrag bei Stroudavarious Records. Hier wurde die Single "It's All Gonna Work Out" produziert und veröffentlicht, konnte aber keinen Charteinstieg verzeichnen. Der Song erschien auf dem Compilation-Album "We Are Enterprise: The Album to Benefit The Rebuilding of Enterprise High School". Ein eigenes Album erschien nie auf Stroudavarious oder später auf dem rechtlichen Nachfolger R&J Records. Inziwschen ist auch R&J Records geschlossen.

  • Discografie

  • DVD

  • Charts (Album)

  • Charts (Single)

  • Film- und TV-Auftritte

Cover Jahr Album
Anmerkung

cover 2005 Ride (Columbia Nashville)

Cover Jahr Album
Anmerkung
       

Jahr Album Chart
Höchste Platzierung
2005 Ride The Billboard 200 162
2005 Ride Top Country Albums 31
2005 Ride Top Heatseekers 6

Jahr Single Chart
Höchste Platzierung
2004 You don't lie here anymore Hot Country Singles & Tracks 35

Jahr Rolle Film/Serie
     

vgw