I See Hawks In L.A. - Mystery Drug

CD Cover: I See Hawks In L.A. - Mystery Drug
CD bei Amazon bestellen
CD bei JPC bestellen
Album bei iTunes herunterladen
Leider nicht verfügbar
Redaktionswertung Bewertung: 4,5 Sterne = sehr gut
Userwertung

Buntes Cover, schräge Vögel: I See Hawks In L.A. heißt die Alternative-Country-Band aus, na klar, Los Angeles. Momentan umfasst das Line-Up acht Mitglieder. Zumindest wenn man vom Coverfoto ihrer aktuellen CD "Mystery Drug" ausgeht. Doch so genau geht das bei diesem Verein nicht. Ist auch egal, so lange die Gründungsmitglieder Rob Waller (Vocals, Akustik-Gitarre), Paul Lacques (Vocals, Gitarre) und Anthony Lacques (Drums) mit von der Partie sind.

Seit Ende der 90er Jahre rührt die Band mit dem außergewöhnlichen Namen ihren eigenen Mix aus Country, Folk und Alternative-Klängen an. Sieben Alben - in unterschiedlicher Besetzung - stehen zu Buche. Sieben Alben, die durch die Bank hörenswert sind. "Mystery Drug" macht da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil.

Schon das Intro des Openers "Oklahoma's Going Dry" macht neugierig und zieht einen ab den ersten Gitarrenakkorden in seinen Bann. Der Track erinnert anfangs an "Unknown Stuntman", der Titelmelodie der TV-Serie "Ein Colt für alle Fälle". Im Refrain denkt man an "Shuttin' Detroit Down" von John Rich. Wahrlich keine so schlechten Song-Paten. Für den eigenen und auch eigenwilligen Band-Sound sorgt vor allem Sänger Rob Waller. Mit seiner trockenen, kraftvollen, keinesfalls aber einschmeichelnden Stimme gibt er den musikalischen Kurs der kalifornischen Adler-Gucker.

Gelegentlich erinnern Stimme und Musik an den guten alten Gordon Lightfoot. Man nehme nur den soliden Country-Folk-Rock von "Yesterday's Coffee". Mehr noch erinnert das grandios nach Old-School klingende "Sky Island" an den kanadischen Songwriter - ein Song, der Arrangement, Melodieführung und Basslinie an dessen Evergreen "Sundown" denken lässt. Erneut keine schlechte Referenz.

Zum Klang-Kosmos der Band gehören aber auch noch weitere Ausprägungen der amerikanischen Roots-Musik. So präsentieren sie mit "One Drop of Human Blood" einen astreinen Protest-Song. Den mit deutlicher Message aufgeladenen Titel nimmt ein verspieltes Akkordeon die Schärfe. Aus dem Gros der moderaten Country-Folk-Tracks ragen auch "Rock N Roll Cymbal From The Seventies" (bei dem allerdings kein Becken sondern eine E-Gitarre im Vordergrund steht) und das fast schon im Southern-Rock angesiedelte "The Beauty of The Better States" - ein strammer, starker Song mit virtuoser Slide-Gitarre. Doch im Grunde spielt Virtuosität nicht die dominierende Rolle im Bandkonzept. Alle Musiker ordnen sich der Musik und der Aussage ihrer Songs unter. Es zählt das Gesamt-Ergebnis. Und das kann sich in allen 13 Titel prächtig hören lassen. Zumal ihnen immer wieder erstaunlich schöne Harmonieverbindungen gelingen. Nicht immer natürlich so genial wie im Songende vom erwähnten "Sky Island". Ein Titel, der mit knapp fünf Minuten immer noch viel zu kurz ist.

Fazit: Prächtiger Country-Folk mit nur dezentem Alternative-Touch. Mit ihrem siebten Album gelingt ihnen der Konsens aus Anspruch und Eingängigkeit.

Label: Western Seeds / Blue Rose (Soulfood) VÖ: 24. Mai 2013

  • Titelliste

01 Oklahama's Going Dry 08 If You Remind Me
02 Mystery Drug 09 Rock N Roll Cymbal From The Seventies
03 Yesterday's Coffee 10 Tongues of the Flame
04 The Beauty of Better States 11 Stop Driving Like An Asshole
05 We All Could Be in Laughlin Tonight 12 My Local Merchants
06 One Drop of Human Blood 13 The River Knows
07 Sky Island    

Anmelden
Weitere Musik von und mit I See Hawks In L.A.
I See Hawks In L.A. - New Kind of Lonely
CD Besprechungen
Ein interessanter Name: I See Hawks In L.A.. Was assoziiert dieser Bandname? Sehnsucht,...