Marc Tyson - One More Try

CD Cover Marc Tyson - One More Try
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Redaktionswertung Bewertung: 3,5 Sterne = OK
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Mit Marc Tysonmeldet sich ein weiterer Künstler aus Deutschland zu Wort, der beweist, dass auch in unserem Land gute Musik gemacht werden kann. Auf seinem aktuellen Album "One More Try" befinden sich neben 10 handwerklich sehr gut gemachten Coversongs auch 4 eigene, die keinen Vergleich scheuen müssen.

Wie die Helden des Marc Tyson heißen, ist deutlich an der Songauswahl zu sehen. Wir finden als Opener den Rodney Crowell Titel "Till I Can Gain Control Again", der rein akustisch den Weg aus den Lautsprechern verlässt, wie alle anderen Songs des Albums auch. Singer/Songwriter aus der Folk-, Americana- und Country-Ecke sind zu finden. Ein Song schöner als der andere. Die Auswahl beeindruckt aber genauso wie die Vortragsweise, die nicht kopiert, sondern einen Marc Tyson präsentiert, der sich in den Songs wieder findet und sie dementsprechend interpretiert. Der von Guy Clark geschriebene Titel "Desperados Waiting fora Train" fehlt ebenso wenig wie der Cash-Song "I Still Miss Someone". "For the Good Times" und "Stranger" von Kris Kristofferson sind zu hören. Das unvergessene "Against The Wind" aus der Feder von Bob Seeger oder der Klassiker "500 Miles" von Heda West verewigt sowie der Ohrwurm von Melvin Endley "Singing The Blues" sind neben Bob Dylan's "You Ain't Goin' Nowhere" und einer neuen Nummer von Byron Hill "First Fool In Line" Bestandteil eines wirklich gelungenen Albums.

Verschiedene Spielweisen und Ausdrucksarten sorgen für reichlich Abwechslung und lassen keine Langeweile aufkommen. Aufgefüllt ist das Album mit vier eigenen Songs von Tyson, die sich in keiner Weise vor dem anderen auf dem Silberling enthaltenen Material verstecken müssen. Wüsste man es nicht besser, könnte man sie für Originale halten. Einmal im Ohr bekommt man sie nicht mehr heraus. Songs über zerbrochene Liebe wie im Titelsong "One More Try" oder aber das noch viel stärkere "Invitation to My Heart" mit einer bewusst zurückhaltenden Backgroundsängerin, die dem Song erst die Ausdrucksstärke verleiht. "Fifty Beers" ist fast der einzige Song des Albums, der die 100 Beats-Per-Minute Marke überschreitet und als Fun-Song eingestuft werden muss. Auch dies muss sein.

Als Booklet dient leider nur ein Faltblatt. Texte fehlen. Zu wenig, da die Aussage der Songs laut Marc für ihn sehr wichtig ist und ihn sein Leben lang begleitet hat. Das Cover ist gut gelungen würde aber besser den Titel "Invitation to My Heart" zieren. Andere Fotos imBooklet (Rückseite) wirken zu gestellt und schmälern den (sehr) guten Gesamteindruck des Albums. Auf den nächsten Silberling mit hoffentlich 100 Prozent eigenem Material darf man gespannt warten.

Fazit: Mit "One More Try" müsste es Marc Tyson auch gelingen International Fuß zu fassen. Das Album ist sehr gut produziert und wirkt wie aus einem Guss. Schwächen - abgesehen vom "Booklet" - sind nicht erkennbar. Dieses Album dürfte jeden Freund der Singer/Songwriter Szene ansprechen.

Label: Tyson Records (TCS) VÖ: 30. August 2006

  • Titelliste

  • Links

01 Till I Can Control Again 08 Stranger
02 One More Try 09 White Teardrops
03 First Fool In Line 10 Against The Wind
04 Desperados Waiting For A Train 11 Singing The Blues
05 Invitation To My Heart 12 Fifty Beers
06 I Still Miss Someone 13 Five Hundred Miles
07 For The Good Times 14 You Ain't Goin Nowhere


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