Dean Collins - Go Big or Go Home

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Redaktionswertung Bewertung: 3,5 Sterne = gut
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Ein Debüt mit großem Anspruch. Dean Collins macht keine halben Sachen. Zwei Jahre hat er und seine Mitstreiter an "Go Big Or Go Home" gearbeitet. Die Arbeit hat sich gelohnt. Mit einem Mix aus Country, Rock, Blues, Soul und Gospel sind seine Ziele klar definiert. Er will in keine Nische gesteckt werden und befriedigt mit seinen 12 Titel umfassenden Silberling gleich mehrere Genres und Schichten. Dass dieser Dean Collins (bürgerlicher Name Norbert Pollex) aus Deutschland kommt merkt man nicht. Und Parallelen zu Garth Brooks, der Auslöser für seine Countrypathie war, sind erkennbar. Beide sind im Marketing und der Musik verhaftet.

Ein Intro eröffnet den Longplayer und geht in "It's Always The Same Old Story" über. Ein Song über das harte Leben und wie man es meistert. Eine CountryRock-Nummer, die von dem NewCountry-Song "Much Too Fast" abgelöst wird. Ein Männersong über Autos mit einem mitreißenden Groove. "She Was Never Far Away" kommt dafür umso mehr mit Gefühl und pointierten Instrumenteneinsätzen von Fiddle und Banjo. "Much too Fast" und "She Was Never Far Away" haben eindeutig Hitpotential.

An alte HardRock-Zeiten erinnert der Anfang von "Devil In Disguise" und die harten Gitarrenriffs. Erneut beeindruckt die wandlungsfähige Stimme von Dean, die sich auf dieser Nummer fast wie Elvis anhört. Etwas George Strait-Like entweicht "Buffalo River Home" den Lautsprechern mit dem eigenen Fingerabdruck von Dean Collins. Eine Nummer von über sieben Minuten ohne langweilig zu wirken. "See You Tonight" steht mit seinen sechs Minuten dem in nichts nach und ist schon etwas Gitarrenlastiger mit einem langen E-Gitarren-Solo im letzten Viertel. Dennoch schön anzuhören.

"Easy Come, Easy Go" ist eine Trennungsgeschichte. Bläser und Chorus gehen bei diesem Song mehr in Richtung Soul. Der Song stammt noch aus der Zeit vor der Countryoffenbarung von Dean alias Norbert. Banjomäßig geht es weiter mit "The True Story of The Real Harley Johnson". Eine Roadstory im Ragtimestil. Im nächsten Titel wird es wieder harmonischer. Eine balladeske Nummer über einen "Beautiful Mistake" mit Svenja Schmidt als Duettpartnerin. Auf "U-Turn" hören wir erneut einen Chorus, der diesen Titel fast schon als eigenes Plagiat von "The True Story of The Real Harley Johnson" erscheinen lässt. Mit der vom Harlem Gospel Choir aus New York mitgetragenen Nummer "Take Me Home" findet das Album mit einem Energie- und Gitarrenbeladenen Song seinen Abschluss.

Nach mehrmaligen Hören verliert das Album zum Ende - mit Ausnahme des Endtracks - an Faszination -, die es Anfangs noch ausstrahlte und damit verstand den Hörer zu fesseln. Der Einsatz von Bläsern ist geschickt eingearbeitet und dürfte seit den Mavericks kein Problem in der Countrymusik mehr darstellen. Die vielen Backgroundgesänge fangen allerdings irgendwann an etwas zu nerven. Vor allem weil wenig Abwechslung zu erkennen ist. So spaltet sich das Album in eine gute erste Hälfte und eine etwas schwächere zweite. Dies ist schade, denn was Dean in den ersten Songs bis "Buffalo River Home" zeigt ist gut.

Fazit: Dean Collins Erstling ist ein erstaunliches Werk, dass es verdient gehört zu werden. Reine Traditionalisten werden daran allerdings kaum ihre Freude haben, außer sie sind bereit sich auch anderen Stilen und Genres zu öffnen.

Label: Country Roads (ZYX) VÖ: 21. Juli 2006

  • Titelliste

  • Links

01 Intro 07 See You Tonight
02 It's Always The Same Old Story 08 Easy Come Easy Go
03 Much Too Fast 09 The True Story of The Real Harley Johnson
04 She Was Never Far Away 10 Beautiful Mistake (mit Svenja Schmidt)
05 Devil In Disguise 11 U-Turn
06 Buffalo River Home 12 Take Me Home, (mit The Harlem Gospel Choir)


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vgw
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