Vielleicht liegt es daran, dass die elf Titel der Band, bestehend aus Drummer Nick Diamond, Leadsänger/Gitarrist Matt Fleener, Sänger/Gitarrist Ryan Fleener, Bassist Jeremy Little und Sänger/Gitarrist Jeff Middleton, so anschauliche Bilder vermitteln. Diese Bilder- Zigaretten und Bierdosen in "Sun Goes Down" (geschrieben von Matt Fleener, Middleton und Rivers Rutherford), Einschusslöcher, Blaulicht und der Hauch von billigem Parfüm in "Married Men and Motel Rooms" (Middleton, Mark Irwin und Josh Kear)- wirken, als hätte jemand tief in den Erinnerungen an schwere Zeiten gegraben. (Bis auf einen einzigen hat die Gruppe alle Titel auf dem Album selbst oder zumindest als Co-Autor verfasst.)
Und dann sind da noch die Darbietungsweise, die kraftvollen Akkorde, der rasante Groove bei "Something Better" (Diamond, Matt Fleener, Ryan Fleener und Middleton), der das Gefühl vermittelt, als würde man etwas zu schnell eine Kurve nehmen, die Arbeitergeschichte, die von John Mellencamp stammen könnte, wenn er in einer Industriestadt in den Südstaaten aufgewachsen wäre ("Always a Reason", Ryan Fleener, Middleton und Justin Wilson), die Art und Weise, wie es der vom Whisky heiseren Stimme des Leadsängers Matt Fleener in Verbindung mit dem reinem Background-Gesang gelingt, den Text zum Leben zu erwecken.
Die Dirt Drifters stammen aus New Jersey, Oklahoma, Louisiana und Tennessee und fanden in Nashville zusammen. Warner Bros. nahm sie unter Vertrag, und Produzent Justin Niebank gelang es, auf "This Is My Blood" ihr gewisses Etwas einzufangen. Und sie warten nicht darauf, dass der Erfolg zu ihnen kommt; auf der im August gestarteten Tournee geben sie zwei Exemplare ihrer Debüt-CD an das Publikum aus- eine zum Behalten, die anderen zum Weitergeben. Sie bezeichnen das als "Blutspende"; uns zeigt das, wie man Fan für Fan eine Fangemeinde aufbaut.