Mervyn Conn galt als eine der Lichtfiguren in der britischen Country-Szene. 1963 brachte er die erste "Beatles Christmas Show" auf die Bühne und veranstaltete mehrere Pop-Konzerte. Als er Johnny Cash traf, wandte Mervyn Conn sich der Country Music zu und veranstaltete von 1969 bis 1991 das "International Festival of Country Music" im Wembley Stadion. Mervyn Conn brachte Country-Künstler, wie zum Beispiel Johnny Cash, Dolly Parton und Tammy Wynette, nach Europa. Anschließend zog er sich schrittweise aus dem Geschäft zurück. 2011 entschloss sich Mervyn Conn an den Ruhm vergangener Tage anschließen zu wollen und führte 2012 erneut ein "International Festival of Country Music" durch, das auch in Zürich und Mannheim gastierte. Allerdings blieb der kommerzielle Erfolg aus und Mervyn Conn zog sich erneut aus der Country-Szene zurück. Wo Licht ist, ist auch Schatten und im Falle von Mervyn Conn eine Menge Schatten.
Die Anschuldigungen gegen Mervyn Conn
1989 wurde Mervyn Conn wegen schwerer sexueller Belästigung seiner 19-jährigen Büro-Sekretärin zu acht Woche Gefängnis verurteilt. Aber das war offensichtlich nicht der einzige Fehltritt des Entrepreneurs.
Bereits 1976 soll er eine damals 15-Jährige vergewaltigt haben. In ihrer Aussage vor Gericht führt das Opfer aus: "Er hat mir eine Mitfahrgelegenheit angeboten, um nach Hause zu kommen. Brachte mich dann aber in sein Haus in Wimbledon und vergewaltige mich auf dem Ehebett. Mein ganzer Körper war erstarrt."
1985 fand Mervyn Conn ein weiteres Opfer. Dieses Mal ein 16-jähriges Mädchen, der er Tickets für ein Konzert versprochen hatte. Als sie die Eintrittskarten im Büro in Charing Cross (London) von Mervyn Conn abholen wollte, bedrängte und vergewaltigte er sie.
Mervyn Conn hat in der Gerichtsverhandlung bis zuletzt die Vorwürfe bestritten und seine Ehefrau stand an seiner Seite, doch gebracht hat es dem heute 82-jährigen nichts. Mervyn Conn wurde wegen sexueller Nötigung in einem Fall und Vergewaltigung in zwei Fällen schuldig gesprochen. In zwei weiteren Fällen von sexueller Nötigung und versuchten "Buggery" (im englischen Recht der Straftatbestand von Anal oder Oralverkehr in einer nicht privaten Umgebung oder mit einer Person unter 21 Jahren) wurde Mervyn Conn freigesprochen.
Das Strafmaß, das Mervyn Conn erwartet, wird am 28. Oktober 2016 verkündet.