"Little Opry" in Köln schließt die Tore

Für viele Countryfans in Köln und Umgebung war das Little Opry eine feste Einrichtung, war es doch die einzige echte Country-Kneipe. Eigentlich als normale Kneipe gedacht, dekorierte der Inhaber Eugene Grimsehl seinen Laden im Laufe der Zeit mit allerlei Raritäten, angefangen von alten Plattencovern, hunderte von Autogrammkarten und eben auch eine Ecke aktueller nationaler und internationaler Künstler, die gerne im "Little Orpy" aufgetreten sind. Hier haben sich nicht nur lokale Grössen gefestigt, wie zB. der "Kölsche Trucker", der mit seiner Tom Astor Covershow im Opry sein Stammlokal hatte, sondern auch moderne New Country Bands spielten hier im kleinen Rahmen auf. Als Highlight galten aber vor allem die Auftritte diverser Songwriter aus Nashville, die bei ihren Europabesuchen immer wieder auch im "Little Opry" einkehrten. Trotzdem hatte Eugene Grimsehl auch immer ein offenes Ohr und ein Herz für Newcomer und mehr als ein inzwischen bekannter Künstler hat seine Karriere mit Auftritten im Opry gestartet.

Als echte Besonderheit galt die aus den USA übernommene Tradition, dass niemand, egal ob grosser Star oder kleiner Anfängerkünstler, eine Gage vom Wirt bekam... es wurde auf "Tip" gesungen, also während der Show ging ein Hut bei den Gästen umher und der Künstler bekam das, was die Leute ihm spendeten.

Opry Besitzer Eugene Grimsehl gilt in Köln als einer der Experten in Sachen Countrymusic. Pendantisch sammelte er auf alten Spurenbändern Raritäten aus allen Epochen der Music, sortiert in 63 unterschiedliche Untergruppen der Countrymusic. Das Repartoire der Music im Opry ragte von von frühen 20ern bis hin zur aktuellen New Country Music und Grimsehl hat zu Hause eine stattliche Sammlung mit Musik mit um die 14000 Songs von weit über 1600 Künstlern. Er kennt die Songs alle und ist ein wandelndes Lexikon der Countryszene. Er gründete auch die Hausband "Little Opry Band" und war einer der Mitorganisatoren des 1. Kölner Rodeos, welches 2006 geboren wurde.

Leider muss die "Little Opry" der allgemeinen wirtschaftlichen Lage Tribut zollen... so voll der Laden bei Live Konzerten war, so leer war er an den normalen Werktagen und das ist ein Zustand, den man in der Kölner Innenstadt nicht lange wirtschaftlich tragen kann. So schliesst ein echtes Unikat seine Pforten und der Verlust ist vor allem für die Szene rund um Köln.

Am 28. April 2007 gibt es um 20:00 Uhr das Abschiedskonzert mit der Hausband "The Little Opry Band" - Der Eintritt ist wie immer frei.

vgw
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