Dale Watson möchte nicht, dass seine Band mit Country-Musik verbunden wird

Er lässt die „Lone Stars" bei seinem Namen weg, weil er nicht mit dem in Verbindung gebracht werden möchte, was Country-Musik heute bedeutet.

„Watson spielt traditionellen Honky-Tonk, die Art Country, die es in den späten 50ern und 60ern gab und die noch eine direktere Verbindung zu den Wurzeln der Country-Musik hatte", schrieb Richard Fudge, Promoter bei „Friends of Bob", in einer E-Mail.

Dale Watson, der bis vor kurzem als „Dale Watson and His Lone Stars" auftrat, ist dabei, mit seinen Freunden einen neuen Musikstil namens Ameripolitan zu entwickeln. Watson sagte, er nutze dies für einen kompletten Neuanfang, da damit keine vorgefassten Meinungen verbunden seien. Er möchte, dass Ameripolitan für ursprüngliche Musik mit festen Wurzeln steht.

Watson erklärte, dass er sich von der Country-Musik absetzen wolle.

„Es wäre richtiger, Country außen vor zu lassen. Sie haben es sich jetzt zu Eigen gemacht und daran kann man nichts ändern. Sie haben Country gestohlen", so Watson. „Für mich ist es automatisch gleichbedeutend mit Mist."

Watson zieht es vor, an kleinen Veranstaltungsorten mit Tanzflächen und ohne Setlist zu spielen. Er nimmt gerne Musikwünsche entgegen.

„(Man) verliert eine Menge, wenn man einmal groß rauskommt. Grand Ole Opry ist in etwa das Größte, was ich mache. Ich halte es lieber klein", meinte Watson.

Obwohl Watson nicht mit Country-Musik verbunden werden will, ist es das große Ziel jedes Künstlers seiner Musikrichtung, bei Grand Ole Opry zu spielen.

„Es ist nicht mehr dasselbe für das Publikum und die Branche. Die Zuhörer wissen nicht mehr, wofür Grand Ole Opry eigentlich steht", so Watson.

Musik ist schon sein ganzes Leben lang ein Teil von ihm. Sein Vater war Musiker, und er begann schon mit 12 Jahren, Musik zu schreiben. Watson sagte, dass sich eine Menge seiner Songs um die Verarbeitung des Todes seiner Freundin Terri Herbert drehten, die im September 2000 starb.

Watsons Musik hat das Leben seiner Zuhörer berührt. Er sagte, dass er E-Mails von Leuten erhalte, die ihm erzählen, dass seine Musik ihnen über schlechte Zeiten hinweggeholfen habe. Er meinte dazu, dass es ihm das Gefühl gebe, seine Arbeit richtig zu machen. Watson hörte von einem amerikanischen Soldaten im Irak, dass er den Watson-Song „Whiskey or God" laut aufdrehe, während er im Dienst sei und um ihn herum Bomben hochgingen.

Watson dreht nächste Woche ein Musikvideo für seine CD „From the Cradle to the Grave", die im März erscheint. Die CD wurde in einem Wochenendhaus, das früher Johnny Cash gehörte, geschrieben und aufgenommen. „Die Atmosphäre in diesem Wochenendhaus war unglaublich", so Watson. Er meinte, dass die Lieder auf der CD wegen Johnny Cashs Einfluss dunkler klängen.

„Er ist ein starker Performer mit einer hervorragenden Band. Es wird eine außergewöhnliche Musiknacht werden", sagte Fudge.

Watson meinte, er habe keine Klagen hinsichtlich seiner Karriere. Er sagte, er habe die Welt bereist und sei in der Lage, für seine Kinder zu sorgen.

„Diese Freiheit zu haben, war immer mein Ziel."

vgw
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