Ronan Keating plant ein Country-Album: When Pop meets Country – oder umgekehrt

Foto: Daniela Müller-Smit
Ronan Keating
"Ja, ich werde nächstes Jahr ein Country-Album aufnehmen“, bestätigt Ronan Keating auf der Pressekonferenz in Gstaad. "Ich fliege nächstes Jahr für einige Monate in die USA und werde mich wieder mit Songschreibern in Nashville zusammensetzen. Das Album wird Ende 2007 oder auch erst 2008 herauskommen. Eigentlich wollte ich das Album schon vor zwei Jahren machen. Durch den Wechsel zu meiner neuen Plattenfirma hat sich das Ganze aber verzögert.“

Begeistert erzählt Ronan von seinem Besuch der Garth Brooks-Konzerte 1997 im Croke Park (Dublin) und seiner wachsenden Liebe zur Countrymusic. Ronan hatte schon mit Boyzone Country Songs gecovered  ("I Love The Way You Love Me" von Victoria Shaw) und die Affinität zur Countrymusic auf den Soloalben mit weiteren Coversongs erfolgreich fortgesetzt.

Eine mögliche Wiedervereinigung mit Boyzone verneint er: "Die fünf Jahre bei Boyzone waren meine Lehrjahre und ich möchte sie nicht missen. Sie haben mir erlaubt, viele wichtige Kontakte in der Musikbranche aufzubauen, und ich habe mittlerweile eine dickere Haut. Ich werde jetzt erst mal einige Monate auf Welttournee gehen und mich auch dem Country-Album widmen.“

Ronan Keating ist Vater dreier Kinder und aus den Schuhen eines Boygroup-Mitglieds längst herausgewachsen. Man darf ihn trotz seiner knapp 30 Jahre als ernst zu nehmenden Musiker und Songschreiber ansehen. Das aus seiner Feder stammende "The Long Goodbye" schaffte es dank Brooks & Dunn an die Spitze der Country-Charts. Seine Popversionen von Paul Overstreets "When You Say Nothing At All" (Keith Whitley, Allison Krauss) sowie Garth Brooks’ "If Ttomorrow Never Comes" eröffneten wirklich guten Songs die Möglichkeit, auch ausserhalb der Countryszene beachtet zu werden. Einige selber geschriebene Songs ab dem aktuellen Popalbum hätten in einer Countryversion sehr gute Chancen, es in Nashville ganz nach vorne zu schaffen. "This I Promise You" beispielsweise oder aber auch "Bring You Home". 

Anders als Garth Brooks, der für sein Pop-Album das alter-ego Chris Gaines wählte, will Ronan unter seinem eigenen Namen auftreten. "Weißt Du, das wäre nicht ich. Ich verfolge genau, was in der Country Szene vor sich geht. Mal setzen die Leute auf traditionelle Musik, dann ist wieder das Modernere angesagt. Ich möchte mich nicht auf einen Musikstil festlegen oder in eine Ecke drängen lassen. Ich versuche einfach, den "Crossover“ zu schaffen, einen Platz dazwischen zu finden“.

Wenn Künstler wie Shania Twain oder Keith Urban einen Platz in der Country-Szene finden, wieso sollte es Ronan Keating nicht auch schaffen? Gesanglich tönt Ronan mehr nach Country als manch andere.

Wie auch immer das Countryprojekt mal aussehen wird, eines steht jedenfalls jetzt schon fest: der Cowboyhut steht ihm verdammt gut !

Artikel entnommen, mit freundlicher Genehmigung, aus dem Oktober-Newsletter des Country Music Club of Switzerland.