Brad Paisley feiert erfolgreiche Deutschland-Premiere in Berlin

Brad Paisley live in Berlin

Fans feierten den ersten Deutschland-Auftritt von Brad Paisley.

Country-Star Brad Paisley hat im Rahmen seiner aktuellen Tournee erstmals einen von CountryMusicNews.de präsentierten Stopp in Deutschland eingelegt. Im ausverkauften Tempodrom präsentierte der beliebte Country-Sänger am Mittwochabend, 9. Oktober 2019, seine bekanntesten Hits.

Chris Lane

Doch bevor die rund 2.600 Zuschauer den dreifachen Grammy-Preisträger zujubeln durften, kam erst einmal Chris Lane auf die Bühne. Der 34-Jährige aus North Carolina hatte unter anderem seine erfolgreichsten Singles "I Don't Know About You" und "Take Back Home Girl" mitgebracht. Die Berliner reagierten auf den Newcomer zurückhaltend, selbst als der Country-Sänger Besucherin Sabrina für einen Song auf die Bühne holte. Stimmung kam erst beim Medley auf, bei dem Lane unter anderem Hits von Brooks & Dunn, Tracy Byrd, John Michael Montgomery, George Strait und Garth Brooks darbot.

Dass die Fans in Deutschland viel zu lange auf den smarten Entertainer warten mussten, belegt ein Blick in die umfangreiche Discographie, denn schon vor über 20 Jahren erschien mit "Who Needs Pictures" das erste Album des Country-Sängers, doch bisher gab es nie eine Live-Show auf deutschem Boden. Umso größer war die Nachfrage, als Anfang Februar diesen Jahres die Nachricht die Runde machte, dass Brad Paisley im Rahmen seiner Welttournee auch in Berlin vorbeischaut. Folglich waren die Tickets für das Tempodrom binnen weniger Tage alle verkauft.

Die Investition von bis zu knapp EUR 90,00 pro Karte sollte sich für die Fans lohnen, denn Brad Paisley und seine Band hatten ein prall gefülltes Greatest-Hits-Paket mitgebracht. So gab es zum Start mit der Einladung in die "Southern Comfort Zone", gefolgt vom immer noch coolen "Ticks" und dem stimmungsvollen "The World" gleich drei Smash-Hits am Stück. Ein fulminanter Auftakt, mit dem es dem noch 46-Jährigen gelang, viele der ursprünglich sitzenden Zuschauer aus den Schalen zu holen.

Das hymnische "Perfect Storm", bei dem es die erste von einigen längeren Gitarreneinlagen von Brad Paisley zu bestaunen gab, und "Water" hielten Tempo und Stimmung hoch, erst bei "Then" kehrte auf der Bühne zwischenzeitlich etwas mehr Ruhe ein. "Wir haben sehr lange darauf warten müssen, umso schöner ist es zu sehen, dass ein so großer Laden voll geworden ist", bedankte sich Brad Paisley bei den Fans für ihr Erscheinen.

Brad Paisley beweist erste Deutsch-Kenntnisse in Berlin

Dann stellte er seine Deutsch-Kenntnisse vor: "Auf Wiedersehen, Porsche, Mercedes, Wiener Schnitzel und Bier." In diesem Bereich ist also noch Luft nach oben. Dazu fand er es witzig, dass es wohl extra aufgrund seines Geburtstages im Oktober ein spezielles Fest gebe, mit dem quasi seine Geburt einen ganzen Monat lang und mit viel Bier gefeiert werde. Doch nicht nur Brad Paisley sorgte für Lacher, teils schreiend komisch waren zudem die Einspielfilme zu einigen Songs auf der großen Bühnenleinwand, bei denen sich Brad Paisley zur Erheiterung der Besucher nicht nur einmal zum Depp machte.

Zudem zeigte sich der Star nah am Publikum. Immer wieder nahm er vom Laufsteg aus, der durch einen Teil des Innenraums führte, Kontakt mit den Fans auf. Zudem zeigte er sich spendabel. Nach der Einleitung von "This is Country Music" signierte er die gerade bespielte Gitarre, um sie an eine kleine Konzertbesucherin zu verschenken. "So macht man eine deutsche Taylor Swift", lautete sein Kommentar zum wertvollen Präsent. Er verriet zudem, dass alle Bandmitglieder schon seit 20 Jahren für ihn spielen. Dem Ruf einer eingespielten Truppe machten die Musiker alle Ehre. Schade nur, dass es keine extra Vorstellung der Musiker gab. Verdient gehabt hätten sie es - nicht nur dank des energiegeladenen Instrumentals "The Nervous Breakdown".

Ruhige Momente und "Country Roads"

Ruhige Momente gab es im mit vielen Nummer-1-Hits garnierten Programm nur wenige. Dass Brad Paisley diese aber ebenso gekonnt zelebrieren kann, bewies er mit "Letter to Me" und "Whiskey Lullaby", die er allein und akustisch darbot. Dazwischen erfolgte eine Überraschung. Denn im Gegensatz zu den bisherigen Shows spielte er auch John Denvers "(Take Me Home) Country Roads", weil er gehört hatte, dass der Song über "seinen Staat West Virginia" in Deutschland sehr populär sei. Der große Jubel und hohe Mitsingfaktor bestätigten dies eindrucksvoll.

Das Mitglied der Grand Ole Opry hatte im Vorfeld die Songs offenbar nicht nur nach Chartplatzierungen, sondern auch nach Fan-Favoriten ausgesucht. So fand sich auch "The Mona Lisa" vom "Wheelhouse"-Album im Set. Nach rund 100 Minuten endete die Show - wie bei Brad Paisley-Konzerten üblich - mit dem hymnischen "Alcohol", das lautstark von den Fans mitgesungen wurde.

Mit seiner Auswahl an insgesamt 25 Titeln hat Brad Paisley alles richtig gemacht und einen stimmungsvollen Überblick über die bisherige Karriere geboten. Es war eine kluge Entscheidung, die beiden in den USA zuletzt veröffentlichten Lieder "Bucked Off" und "Miracle" außen vor zu lassen, da diese stimmungstechnisch nicht mit dem alten Material mitgehalten hätten. So bleibt am Ende nur zu hoffen, dass es bis zum nächsten Besuch von Brad Paisley und seiner Band nicht wieder so lange dauert. Brad Paisley kündigte zudem an, beim nächsten Mal einen Song in deutscher Sprache zu singen. Man sollte den Mann also nicht aus den Augen verlieren.


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Welle001s Avatar
Welle001 antwortete auf das Thema: #58810 3 Jahre 11 Monate her
Hallo an den Autor Christoph,
Ich finde es nicht richtig das Chris Lane schlecht in deinem Bericht rüber kommt. Der hat so gut mit dem Puplikum gearbeitet, Hände geschüttelt und war völlig Authentisch. Seine Musik ist Geschmackssache aber er hat das Puplikum mit genommenen. Das sagten mir auch alle anderen Konzert Besucher. Brad war gigantisch. Und selbst seine neuesten Songs wären mitgesungen worden. Dieses Konzert war für jeden Country Musik Fan einmalig. Es geht nicht besser.
landets Avatar
landet antwortete auf das Thema: #58811 3 Jahre 11 Monate her
Ja, Brad Paisley und Band haben ein musikalisch, künstlerisch
tolles Konzert gegeben, keine Frage.
Aber: die Lautstärke war für mich unerträglich.
So etwas habe ich noch nicht erlebt.
Nach den ersten Klängen von Chris Lane hat es sich in der 3. Reihe
angefühlt als wolle man mich mit Schallwellen ausweiden.
Flucht zum Ausgang, wo man natürlich aus Sicherheitsgründen ( Fluchtweg)
nicht stehenbleiben konnte.
Der Veranstalter versicherte, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten
würden. Ja, beim Soundcheck vielleicht.
Auch der mitfühlende Rat, ich könnte mir ja Ohrstöpsel abholen war witzig.
Klar, ich gehe zum Konzert ,kaufe teure Karten und stopfe mir dann
die Ohren zu um die Lautstärke auszuhalten.
Übrigens war ich nicht der Einzige mit einem Lautstärkeproblem.
Andere Fans, 800 km angereist, empfanden genau so.
Offensichtlich hatte die Mehrheit der Zuhörer das Problem mit
der Lautstärke nicht und war total begeistert.
Sind diese Fans schon so hörgeschädigt frage ich mich.
Na gut, ich bin eben zu empfindlich sage ich mir und verlasse das
Konzert weit vor dem Ende.
Ich kaufe mir die DVD und genieße zu Hause.
Mit Groll denke ich ,dass die Zuschüsse der Krankenkassen für
Hörgeräte für Konzertteilnehmer im Alter gestrichen werden sollten.
Ach und abschließend, ich spiele selbst in einer Band....kenne mich
also ein bisschen aus.
Kaoes Avatar
Kaoe antwortete auf das Thema: #58812 3 Jahre 11 Monate her
Da sage ich nur Augen auf bei der Platzwahl...
Cowtippers Avatar
Cowtipper antwortete auf das Thema: #58814 3 Jahre 11 Monate her
Ja, Chris Lane war etwas zu laut. Bei Brad Paisley passte der Sound jedoch. Ein wirklich denkwürdiges Konzert. Da gab es absolut nichts zu beanstanden. Bad Paisley hat sich zudem sehr sympathisch präsentiert. Der Kontakt zum Publikum schien ihm sehr wichtig zu sein. Bleibt zu wünschen, dass er beim nächsten Mal Zeit für mehr als ein Konzert in Deutschland mitbringt. Klar, das Tempodrom in Berlin war eine ideale Lokation für ihn, nicht zu groß und auch nicht zu klein. Ein sehr großer Teil der Besucher musste jedoch mehr als 500 km Anreise in Kauf nehmen. Da wäre ein zweites Konzert z.B. In Frankfurt oder im Ruhrgebiet sicherlich wünschenswert.
Stefans Avatar
Stefan antwortete auf das Thema: #58815 3 Jahre 11 Monate her
Chris Lane war gut, aber nicht so meins. Brad Paisley hatte ich am Anfang das Gefühl er will erstmal schauen wie es so wird, ein Song nach dem anderen ohne Pause, aber dann sprang für mich der Funke über. Er erzählte, scherzte und hatte dann sichtlich Spaß. Ich hab meinen Platz dann auch gewechselt ( aber nicht wegen der Lautstärke, die fand ich ok) um nicht die ganze Zeit zu sitzen, bei Konzerten sind Sitzplätze für mich eine blöde Erfindung. Es war wirklich ein Hit Feuerwerk und hätte noch ewig gehen können. Für mich zum Glück waren auch seine Gitarren Solos nicht zu lang. Am besten hat mir aber der Teil nur mit Acoustic Gitarre gefallen, Songs wie Whiskey Lullaby sind der Hammer. Rund Herum ein super Konzert gewesen, gerne wieder.