
Selbstbewusst verzichteten die sechs Hamburger auf eine Vorband und starteten mit texanischer Pünktlichkeit um Schlag neun mit ihrem Entertainment-Programm.
Das Wort Entertainment ist wohl die treffendste Umschreibung für den Abend, denn das Publikum fühlte sich von Anfang an bestens unterhalten. In gewohnt lässiger Wild-West-Manier interpretierten The Twang Coverversionen aus Rock, Pop und Soul im Country-Style. Von einheitlich schwarzen Anzügen, passenden Cowboyhüten, "Yeeha"-Rufen und kurzweiligen Lagerfeuer-Geschichten zwischen den Songs stand nicht nur die Musik, sondern auch das gesamte Auftreten der Band unter dem Country-Motto. Selbst die Gitarren wurden teilweise eingesetzt wie Gewehre, mit denen scharf geschossen wurde.

Bei vielen Versionen musste man schon genau hinhören, um das Original zu erkennen. Der Aha-Effekt beim Publikum war groß, genauso wie der Spaß, den es hatte. Keiner stand still, alle tanzten vor der Bühne, sangen ausgelassen mit und ließen sich von der guten Laune, die die Band verbreitete, anstecken. Die dezente Cowboy-Attitüde und die Elvis-Steps des Sängers zauberten ein Lächeln auf jedes Gesicht. Da die Venue klein und zudem nicht prall gefüllt war, war die Atmosphäre beinahe familiär und es entwickelte sich immer wieder eine Unterhaltung zwischen Band und Publikum. Wie Sänger Hank Twang erklärte, müsse man sich wegen der Übersichtlichkeit des Saals abmelden, um das stille Örtchen aufzusuchen. Doch das wollte an diesem Abend sowieso keiner, denn keiner wollte auch nur einen Song der sechs sympathischen Stimmungs-Kanonen verpassen.
Natürlich wäre es interessant, auch einmal Eigenkompositionen zu hören zu bekommen. Doch vielleicht sollte man den künstlerischen Anspruch einfach genau so locker wie die Band selbst interpretieren - auf die Bühne gehen und Spaß haben. Yee-Ha! Und noch ein Bier dazu...