Faith Hill - Joy To The World!

Faith Hill - Joy to the World
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Redaktionswertung gewöhnungsbedürftig
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Mit "Joy to the World" erfüllte sich Faith Hill einen Herzenswunsch. "Ich wollte mit diesen Songs meine Kindheitserinnerungen an Weihnachten wieder herauf beschwören. Deswegen versuchte ich, das Spirit der klassischen Weihnachtsprogramme einzufangen, die ich als kleines Mädchen gesehen hatte", so die Country-Sängerin. Dem orchestralen Big Band Sound vieler ihrer Songs auf "Joy to the World" nach zu urteilen, würde man allerdings eher vermuten, dass die fünffache Grammy-Preisträgerin in den 40er oder 50er Jahren aufwuchs, statt in den späten 60er und 70er Jahren. Eine gehörige Portion Streicher, Blechbläser und Kirchenchöre verleihen dem Album einen sehr festlichen, aber auch sehr pompösen Anstrich. Mit ihrer Sammlung von wohl bekannten und traditionellen Weihnachtssongs trägt die 41-jährige Country-Diva ziemlich dick auf und klingt teilweise so kitschig, dass es selbst für hartgesottene Christmas-Fans zu viel werden könnte.

Verantwortlich für die überladenen Arrangements der elf Albumtitel ist David Campell. Die Songs, die einen Zeitraum von 1719 bis 1972 umspannen, stammen von Songwritern wie Isaac Watts, William C. Dix, Johnny Marks, John Francis Wade und Katherine Davis. Einzige Ausnahme ist der neue Song "A Baby Changes Everything" von Tim Nichols, Craig Wiseman und K.K. Wiseman. Produziert wurde "Joy to the World" von Faith Hill in Zusammenarbeit mit Byron Gallimore und Dann Huff. Gesangs-Unterstützung bekam die Ehefrau von Tim McGraw zudem von Metro Voices und The London Oratory School Boys Choir, während das Nashville Orchestra seinen Beitrag zu einem vollen Big Band Sound leistete.

Mit einer gewaltigen Streicher-Sektion und einem neckischen Glockenspiel klingt schon der Opener und Titeltrack "Joy to the World!" etwas übertrieben. Ähnlich verhält es sich mit dem Folgesong "What Child Is This?". Eine wehmütige Streicher-Untermalung und getragene Gesangsmelodien machen auch diesen Titel zu einem schwer verdaulichen Song. Beschwingter wird es mit dem fröhlichen "Santa Claus Is Comin' to Town" mit seinem leicht humoristischen Touch, während der A-capella-Song "Little Drummer Boy" mit rhythmischem Background Gesang von Tim Davis wieder sehr ruhig daher kommt und einen starken militärischen Touch hat.

Sehr stimmig dagegen klingt "O Come, All Ye Faithful" mit seinem sehr harmonischen und reduzierten Einstieg. Eine Orgel samt Chorgesang macht die Nummer zu einem hübschen und stimmungsvollen Kirchenlied. Ebenso feierlich ist auch das stille "Away in a Manger" und die sanfte Ballade "O Holy Night!". Songs wie "Holly Jolly Christmas" und "Winter Wonderland" sind im Vergleich dazu wesentlich fröhlicher. Mit einem eingängigen Piano und einem ausgeprägten Swing-Touch haben sie Pepp und verbreiten mit ihrer etwas reduzierteren Orchester-Sektion gute Laune. Während es bei dem Weihnachtsklassiker "Silent Night, Holy Night!" keine Überraschung gibt, kommt diese einen Song später, bei dem letzten Albumtitel: "A Baby Changes Everything". Das Stück fällt gleich zweifach aus der Rolle: Zum Einen wurde es erst 2008 geschrieben, zu Anderen klingt die Nummer zwar ebenso getragen wie der Rest der Songs, ist aber kein Weihnachtslied. Es handelt davon, wie sehr ein Baby das Leben verändern kann.

Fazit: Ein sehr pompöses Album, das mit seinen etwas überladenen Orchester-Arrangements zwar sehr festlich klingt, aber auch sehr kitschig daher kommt. Wohl nur für hartgesottene Weihnachts-Fans ein echter Genuss.

Label:Warner Bros. Nashville (Warner) VÖ: 26.September 2008

  • Titelliste

  • Links

01 Joy to the World! 07 Away In a Manger
02 What Child Is This? 08 O Holy Night
03 Santa Clause Is Comin' To Town 09 Winter Wonderland
04 Little Drummer Boy 10 Silent Night, Holy Night
05 Come Home, All Ye Faithful 11 A Baby Changes Everything
06 Holly Jolly Christmas


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